Künstliche Intelligenz: für viele Menschen ein Begriff, der mit Skepsis und einer latenten Furcht Hand in Hand geht – erst recht, wenn die entwickelten Roboter menschliche Züge verliehen bekommen. Doch was steckt wirklich hinter diesen vermeintlich „lebendigen“ Maschinen? Welche Vor- und Nachteile kann ihre Weiterentwicklung mit sich bringen? Und wie stehen die Entwickler selbst zu ihrer Arbeit? All diese Fragen versucht Regisseurin Maria Arlamovsky in ihrer neuen Dokumentation „Robolove“ zumindest im Ansatz zu beantworten.

von Mara Hollenstein-Tirk

Dabei lässt sie, wie für dieses Genre üblich, verschiedene Akteure in Interviewausschnitten selbst zu Wort kommen, verzichtet dabei wohl ganz bewusst auf eine ergänzende, erläuternde Off-Stimme, um möglichst neutral und unvoreingenommen an das Thema heranzugehen. An und für sich ein lobenswerter Ansatz, immerhin entbehren Dokumentationen, welche zu deutlich die Ansichten und Meinungen des Schaffenden widerspiegeln, oft einer eigentlich wünschenswerten, vielschichtigen und vielseitigen Betrachtung des gewählten Sujets.

Allerdings muss man auch zugeben, dass eine gar zu nüchterne Herangehensweise leider meist auf Kosten des Unterhaltungswertes geht. Nicht, dass eine Dokumentation hier denselben Ansprüchen folgen sollte oder müsste wie ein Spielfilm, aber wenn es ein Film nicht schafft, das Interesse des Zuschauers über seine Laufzeit hinweg aufrecht zu erhalten, dann ist das nie ein gutes Zeichen. Eben dies lässt sich bei „Robolove“ beobachten. Durch ähnliche Aussagen der Interviewten lässt sich ein gewisses repetitives Element zum Beispiel nicht von der Hand weisen – die Ausflüge in ganz andere Sichtweisen und Standpunkte sind selten und kurz gehalten.

So sieht man, dass bereits die Auswahl der Interviewpartner einen großen Einfluss auf die Richtung hat, welche der finale Film einschlagen wird: Nehme ich zum größten Teil Wissenschaftler als Ansprechpartner, wird der Zugang zu dem Thema natürlich ein wissenschaftlicher sein. Bei einem Thema von solch gesellschaftlicher Tragweite zeigt „Robolove“ durch diese Orientierung dann aber doch wieder nur einen relativ kleinen Teil des mannigfaltigen Diskursfeldes. Hier hätte eine zusätzlich Kontextualisierung der Interviewten, was ihren Werdegang oder ihre konkrete Tätigkeit betrifft, sicherlich auch nicht geschadet.

Fazit:

So schafft es Arlamovsky leider nicht, dem Zuschauer einen wirklich umfassenden Blick auf dieses eigentlich so spannende Thema zu gewähren. Als Einstieg in die Welt der künstlicher Intelligenz und Androiden ist der Film aber doch, gerade wegen seiner nüchternen Herangehensweise und wissenschaftlichen Orientierung, empfehlenswert. Ab 9.10. im Kino.

Bewertung:

Bewertung: 6 von 10.

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Bild: © Stadtkino Filmverleih