Philip Seymour Hoffman, geboren 23. Juli 1967, gestorben 2. Feb. 2014.

Hoffman galt als einer der besten und talentiertesten Darsteller seiner Generation, der durch unglaublich intensives Schauspiel zu glänzen vermochte. Oftmals spielte er getriebene Charaktere mit Charakterschwächen, immer realistisch, es gelang ihm stets, seine Figuren real wirken zu lassen.

Am Beginn der Karriere in den 90-ern machte Hoffman vor Allem in Nebenrollen in Independent-Filmen auf sich aufmerksam, frühe Glanzlichter sind „Boogie Nights“, „The Big Lebowski“, „Der talentierte Mr. Ripley“ und (wieder P.T. Anderson:) „Magnolia“.

2003 folgte „Unterwegs nach Cold Mountain“ und 2005 der Oscar für „Capote“.

In den folgenden Jahren trat P.S. Hoffman auch vermehrt in Mainstream-Filmen wie „Mission: Impossible 3“ oder „Die Tribute von Panem“ auf, spielte aber auch weiter in kleineren Filmen wie „Tödliche Entscheidung“„Der Krieg des Charlie Wilson“, „Synecdoche, New York“ oder „Moneyball“, nun vermehrt in Hauptrollen.

Mit „The Master“ folgte 2012 eine weitere Oscar-Nominierung, bevor Hoffman in „A most wanted man“ von Anton Corbijn 2014 seine beeindruckende Abschiedsvorstellung vor seinem viel zu frühen Tod gab.

Sehtipps: „Der talentierte Mr. Ripley“, Anthony Minghella, 1999

Hoffman gibt in einer (kleinen) Nebenrolle neben Jude Law den amerikanischen Snob, der in Italien seine Zeit und Geld verprasst

„Tödliche Entscheidung – Before the devil knows you are dead“, Sidney Lumet, 2007

In einer seiner beeindruckensten Darstellungen brilliert Hoffman als durchtriebener Ehemann, Sohn und Bruder, der seine eigene Familie ausraubt, nur um zu Geld zu kommen. Hoffmans Darstellung einer von den selbst erschaffenen Dämonen verfolgten Existenz ist unter Lumets Regie an Intensität kaum zu überbieten.

„A most wanted man“, Anton Corbijn, 2014

Hoffmans Abschiedsvorstellung bei Corbijn als getriebener Terrorbekämpfer