1. „Tage des Donners“ (1990)

paramount-DaysOfThunder-Full-Image_GalleryBackground-de-DE-1491239191657._RI_SX940_

Quasi ein „Top Gun auf Rädern“. Wieder Tom Cruise, wieder geht es um einen (von eben diesem dargestellten) jungen Draufgänger. Aber nicht im Flieger-Cockpit, sondern im Rennwagen auf der Rennpiste.

Kein Meisterwerk, aber doch solide, gut gemachte Unterhaltung. 60/100

  1. „Der Staatsfeind Nr 1.“ (1998)

Im Zentrum: Ein braver, gesetzestreuer Bürger (Will Smith), der unversehens in ein Polit-Komplott gerät – und selbst zum Verdächtigen wird. Ein Wettlauf gegen die Zeit (und korrupte Geheimdienste) beginnt. Alles recht kompakt inszeniert, Gene Hackman mit einem gelungenen Auftritt als IT-Experte. 66/100

071210

  1. „Deja Vu“ (2006)

Action-Blockbuster, der einen leichten Stilwechsel von Scott einläutete, der seine letzten Filme prägen sollte. In der Hauptrolle einmal mehr Denzel Washington, der in eine „Wunderzeitmaschine“ gerät, die die Überwachung von Verdächtigen ermöglicht.

Man muss über die groben logischen Fehler hinwegsehen – dann bietet „Deja Vu“ ausgezeichneten Thrill, handwerklich gibt es sowieso nichts auszusetzen. Trotzdem hat man das Gefühl, bei dem Film wäre „mehr drin“ gewesen. Vielleicht gibt es davon ein Re-Make? In diesem Fall wäre das sogar wünschenswert    71/100

061117_dejavu_hmed_8p.grid-6x2.jpg

  1. „Beverly Hills Cop 2“ (1987)

Eine dialoglastige Action-Komödie mit Eddie Murphy, dadurch kann Tony Scott seine visuelle Brillanz nur bedingt zur Schau stellen. Der zweite Teil von „Beverly Hills Cop“ ist mehr Eddie Murphy-Film denn Scott-Film, trotzdem, und auch wegen der absurden Sprüche und Komik-Einlagen von Murphy, sehenswert.  71/100

le_flic_de_beverly_hills_2_photo_2

  1. „Last Boy Scout“ (1991)

Paraderolle für Bruce Willis: Als abgefuckter Privatdetektiv kommt ihm erst seine Frau abhanden, dann gerät er in ein Mafia- und Politkomplott. Einzigartig sind die kultigen One-Liner, die Willis von sich gibt, und mit denen er seine eigenen, tristen Aussichten kommentiert.

Scott meinte einst, er wolle „ordinary, real people in extraordinary situations“ zeigen. Das ist ihm hier ausgezeichnet gelungen. 77/100

the-last-boy-scout-800x450-800x450_051620161213

3. „Unstoppable“ (2010)

uns

Scotts letzter Film vor seinem selbst gewählten Tod: Er verabschiedete sich mit einem gut gemachten, spannenden Action-Blockbuster, der bis zum Schluss fesselt, und vor Allem auch stilistisch beachtlich ist. Zwei Arbeiter-Jungs (Denzel Washington und Chris Pine) versuchen, einen führerlosen Zug aufzuhalten, der unstoppable über die Gleise rast, bevor er größere Schäden anrichten kann.

Scott beweist hier ein letztes Mal, dass er ein großer Meister seines Fachs ist, und auch ein Gespür für innovative Kameratechniken hat. Die ständig drehenden und wirbelnden Kameras hat man so vorher auch selten gesehen, die in seinen letzten Filmen verwendeten Gelb-Töne sind auch hier zu finden.

Für alle CGI-Fanatiker ist „Unstoppable“ ein ordentlicher Schuss vor den Bug: Altmeister Scott zeigt, dass es auch heutzutage noch möglich ist, ohne computeranimierte Effekte tolle Actionfilme zu drehen, die visuell beeindrucken. 78/100

2. „Top Gun“ (1986)

20160225017

Der Tom Cruise-Klassiker: Inbegriff des 80-er Kino und der Film, der aus Cruise endgültig einen Superstar machte. Und der Tony Scotts Aufstieg in die oberste Riege der Hollywood-Regisseure bedeutete.

Ein stilistischer Augenschmaus, ein visueller Seh-Rausch, von Scott gewohnt gekonnt bebildert: Er zeigt hier zum ersten Mal sein ganzes Talent als visual filmmaker. Teilweise kann man „Top Gun“ Hang zum Kitsch vorwerden, aber ohne „Take my breath away“  und einem Tom Cruise, der uns auf seiner Maschine (und seiner Filmpartnerin im Bett) den Atem raubt wäre Top Gun nicht „Top Gun“.

Der Soundtrack („Danger Zone“!), zusammengestellt von Harold Faltermayer, sticht überhaupt hervor. Mit Ironie und Augenzwinkern betrachtet ist „Top Gun“  sehr amüsant, unterhaltsam – und eine wahrer Filmklassiker.  76/100

  1. „Crimson Tide“ (1995)

MSDCRTI EC021

Unbestreitbar Scotts Bester: Er meinte einst über den Unterschied zwischen den Filmen seines Bruder Ridley und seinen eigenen: “Ridley makes films for posterity. My films are more Rock´n´Roll“. “Crimson Tide” kann aber durchaus auch als “Film für die Ewigkeit” herhalten.

„Crimson Tide“ ist ein imposanter Action-Blockbuster, und mit Denzel Washington und Gene Hackman sind auch zwei ausgezeichnete Schauspieler an Bord, die hier am Zenit ihres Könnens agieren. Zudem ist der Film ein vor allem visuell beeindruckendes Meisterwerk. Hervorstechend abermals der Stil: Rauch, schiefe Kameraeinstellungen, Blau-Rot-Farbtöne, etc. kommen hier perfekt zum Einsatz, um die gewünschte Wirkung zu entfalten. Insofern kann „Crimson Tide“ auch als Lehrfilm über den Einsatz filmischer Mittel herhalten.

In einer der stärksten Szenen gipfelt der Film in einem acting – Duell zwischen Washington und Hackman, bei dem einem der Atem stockt. Das ist ganz großes Kino.

Warum „Crimson Tide“ nicht bekannter ist, und Scott vor Allem für andere Produktionen gefeiert wurde, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Vielleicht hat es damit zu tun, dass andere erfolgreiche U-Boot-Filme diesem hier den Weg zu einem größeren Publikum verstellen. Nichtsdestotrotz: Unheimlich packendes Schauspiel, großer Stil, Spannung pur, virtuose Regie: „Crimson Tide“ bietet perfekte Kino-Unterhaltung. 88/100