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Filmothek: 2. „Junior“ (1994) – Kritik

Ivan Reitman wurde hier bereits mehrfach erwähnt, der Regisseur von Klassikern wie „Ghostbusters“ oder „Kindergarten Cop“ machte sich in den 1980-ern und 90-ern einen Namen als erstklassiger Komödienfilmer. Er arbeitete oft mit dem selben Team zusammen, und war auch an der Produktion der legendären „National Lampoon“-Reihe beteiligt, Leute wie John Hughes oder Harold Ramis gehörten zu seinem engsten kreativen Umfeld.

Bereits 1988 vereinte er das ungleiche Paar Danny DeVito und Arnold Schwarzenegger in „Twins“ vor der Kamera, 1994 gelang ihm das in „Junior“ erneut.

Der Inhalt des Films entbehrt nicht eine gewissen Skurrilität: Zwei Wissenschaftler (gespielt eben von DeVito und Schwarzenegger) experimentieren an einem neuen Schwangerschafts-Medikament, bevor ihnen vom Chef die Mittel für weitere Forschungen gestrichen werden. Widerwillig lässt sich Dr. Hesse (Arnie) von seinem ehrgeizigen Kollegen Arbogast (De Vito) dazu überreden, das Mittel an sich selbst zu testen – nur zum „Wohle der Wissenschaft“ versteht sich – und lässt sich eine befruchtete Eizelle injizieren. Völlig unerwartet beginnt das Baby im Körper des Mannes zu wachsen, Dr. Hesse befindet sich plötzlich mitten in einer Schwangerschaft, mit allen bekannten und ihm vorher unbekannten Nebenwirkungen. Noch dazu stellt sich bald heraus, dass die Eizelle von einer Kollegin stammt, mit der sich Hesse nicht gerade schlecht versteht….

Zugegeben, eine anspruchsvolle Vorlage für einen Film sieht anders aus. Doch „Junior“ offenbart andere Qualitäten: Zum einen das tolle Schauspiel von Schwarzenegger und DeVito, das harmonische Zusammenspiel, das schon in „Twins“ hervorragend klappte, und die beiden zu einem echten Komödien-Dream-Team macht. Man merkt ihnen die Freude an der Arbeit richtig an. Auch Emma Thompson als Mutter in Vaterrolle wider willen, und Pamela Reed fügen sich sehr gut in den Cast ein.

Was „Junior“ aber vor Allem ausmacht, und ihn so zu einem typischen Ivan Reitman-Film macht, ist die positive Grundhaltung, die ihm zugrunde liegt. Der Film macht gute Laune, ist unterhaltsam, ohne dabei allzu dümmlich zu wirken, und entlässt einen mit dem Gefühl, dass am Ende doch „alles gut“ wird. In unsteten Zeiten wie diesen keine geringe Leistung.

Wer also einfach mal „abschalten“ und sich gut unterhalten lassen will, dem sei „Junior“, oder andere Filme des kanadischen Filmemachers wie „Twins“ oder „Dave“ wärmstens empfohlen und als Herz gelegt. Es muss nicht immer schwere Kost sein, die das Filmherz erfreut.

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