Gut geschriebene Komödien zu produzieren ist eine eigene Kunst für sich: Leute wie Harold Ramis oder Ivan Reitman können das, doch auch John Landis gelang im Jahr 1983 dieses Kunststück. Die clevere Satire “Die Glücksritter” (im Original: Trading Places) profitiert von einem superb geschriebenen Drehbuch und durchwegs guten Schauspielern, und liefert zusätzlich interessante Erkenntnisse zu Tage.
“Die Glücksritter” liefert einen interessanten Beitrag zur “Nature-Nurture”-Debatte: Ist es das Erbgut der Eltern, das über Erfolg im Leben entscheidet, oder das soziale Gefüge, in dem man aufwächst? Der Film tendiert zu Antwort 2, indem er beweist, das Valentine, der kurz vorher noch auf der Straße um Almosen bettelte, relativ problemlos Winthorpes Stelle übernehmen kann, der auf Hardvard studiert und eine Elite-Ausbildung erhalten hatte. Ebenso schnell vollzieht sich Winthorpes “sozialer Absturz”, der innerhalb weniger Tage den Platz im elitären “Heritage Club” mit der Couch in der Wohnung einer Prostituierten eintauscht.
Doch die beiden, mit denen hier ein übles Spiel getrieben wird, durchschauen die Sache, und rächen sich auf ihre Art und Weise an den beiden Duke-Brüdern: Sie fädeln einen Plan ein, die dunklen Börsenspekulationen der greisen Herren zu durchkreuzen – und am Ende selbst als “Glücksritter” dazustehen. Die finale Message des Films: Weder die Gene, noch die Geldbörse entscheidet am Ende über Glück und Unglück, sondern die Moral; die, die übles Spiel mit anderen treiben, werden am Ende selbst vom Schicksal bestraft.
“Die Glücksritter” ist eine kluge, amüsante und unterhaltsame Komödie, die sich vor Allem durch das hervorragend geschriebene Drehbuch auszeichnet. Die beiden Hauptdarsteller machen ihren Job sehr gut, ein weiterer Lichtblick ist Jamie Lee Curtis als sexy Prostituierte, die schließlich auch den Snob Winthorpe davon überzeugt, dass Liebe nichts mit Geld und Ruhm zu tun hat. Intelligente Unterhaltung, besten geeignet für die Weihnachtsfeiertage.
von Christian Klosz
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