7. „The Founder“, John Lee Hancock
Ein Film, der durch die Wahl Trumps an zusätzlicher Bedeutung gewann: Im Zentrum Ray Kroc, „Erfinder“ von McDonalds, und – wie Trump – ein Mann ohne herausragende Talente, der es alleine durch Selbstvermarktung zu Ruhm und Erfolg brachte. Die Parallelen waren beim Drehen nicht intendiert, sagt der Regisseur, am Ende war er selbst schockiert über die Ähnlichkeiten. Der Filmstart musste wegen Trumps Wahl gar mehrfach verschoben werden. > Kritik: „The Founder“ (2016)

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6. „Detroit“, Kathryn Bigelow
Wenn „Detroit“ auch nicht ganz an Bigelows Meisterwerk „Zero Dark Thirty“ anschließen kann, ist er dennoch ein sehr guter Film: In semi-dokumentarischem Stil, in gewohnt journalistischer Nüchternheit zeigt „Detroit“ die Ereignisse der Rassenunruhen Ende der 60-er in den USA. Durch das aktuelle Wiederaufkeimen rassistisch motivierter Polizeigewalt gewann der Film -leider – zusätzlich an Aktualität. > Kritik: „Detroit“ (2017)

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5. „Borg/McEnroe“, Janus Metz
In Schweden, mit Hollywood-Star Shia LeBeouf, gedrehter Tennis-Film, der die Rivalität zwischen zwei der größten Stars dieses Sports beleuchtet; dazu ein Psychogramm zweier Ausnahmeathleten, die zwar nach außen unterschiedlicher nicht sein könnten, im Kern aber von den selben Motiven angetrieben werden, und mit den selben inneren Konflikten fertig werden müssen. Sverrir Gudnasson als Björn Borg ist eine echte Entdeckung.   >Kritik: „Borg/McEnroe“

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4. „Planet der Affen – Survival“, Matt Reeves
Der gelungene Abschluss einer der besten Film-Trilogien der letzten Jahre, und vermutlich des besten Film-Reboots aller Zeiten (Die Orgiginalreihe flimmerte Ende der 60-er/Anfang der 70-er über die Kinoleinwände). Ein überraschend emotionaler und intelligenter Blockbuster, der nicht mit Kritik am „Tier“ Mensch spart, der, was Menschlichkeit betrifft, schon von Cesar und seinen Primaten-Kumpanen überholt wurde. Erneut eine Augenweide: Die visuellen Effekte. Und Andy Serkis als menschlicher Affe.   > KRITIK: KRITIK: “Planet der Affen: Survival” (2017) – Matt Reeves

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3. „Kong – Skull Island“, Jordan Vogt-Roberts
Unheimlich unterhaltsames Trash-Kino, „Apocalypse Now“-Ästhetik, zahllose Auftritte von Stars, und ein (bzw. mehrere) Riesen-Monster, die sich gegenseiteig an die Gurgel gehen. War nicht unbedingt zu erwarten, dass der x-te Neuanlauf einer bekannten Geschichte so sehenswert endet. Licht aus, Popcorn her, Film ab.

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2. „Die Taschendiebin“ („The Handmaiden“), Park Chan-wook
Zwar schon 2016 in Cannes, bei uns aber erst 2017 in den Kinos: Ein genialer Erotik-Thriller, basierend auf einem großartigen Drehbuch, bei dem nichts ist, wie es scheint. Park Chan-wook („Oldboy“) stellt die Handlung dreimal auf den Kopf, begeistert mit wunderbaren Bildern und raffinierter Regie, und die Schauspieler, allen voran Kim Tae-ri, überzeugen auf ganzer Linie. Höchst sehenswert.

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1. „mother!“, Darren Aronofsky
Das große Missverständnis des Filmjahres 2017: Der anfängliche Verriss diverser Kritiker (bzw. „Kritikseiten“) veranlasste gar Martin Scorsese, zur Verteidigung von Aronofskys neuestem Film auszurücken. Die Verstörung, die der Film wohl bei manchem auslöst, ist nachvollziehbar, aber beabsichtigt; die Deutungsmöglichkeiten von „mother!“ gehen ins Unendliche. Keine stringente Story, dafür effektvolle Darstellung von menschlichem und unmenschlichem Grauen; surreal, erschreckend, ergreifend. Großartig auch die darstellerische Leistung von Jennifer Lawrence, deren ungläubiger Gesichtsausdruck Bände spricht. Zumindest eine Oscar-Nominierung wäre hochverdient.

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„mother!“ ist also unser „Film des Jahres“. Wer ihn noch nicht gesehen hat, oder sich von Meldungen und Kritiken davon abhalten ließ: Dringende Empfehlung! Unbedingt nachholen. Der Film verdient mehr Aufmerksamkeit.

Wir wünschen schöne Feiertage, frohe Weihnachten, und einen „guten Rutsch“ ins Jahr 2018. Bis im neuen Jahr 😉

Christian Klosz, Film plus Kritik.

Teil 1 der Charts: Plätze 15 bis 8  Die besten Filme 2017: Platz 15 bis 8

für die besonders Interessierten: Die besten des Jahres nach Kategorien: Die besten des Jahres: Regie, Schauspieler, Visuelles