Der Sexismus-Skandal, der im vergangenen Jahr Hollywood schockte, scheint endlos zu sein. Es gibt immer noch neue Berichte über Opfer von Belästigungen durch den bekannten Produzenten Harvey Weinstein.
Nach Jahren des Schweigens kam schließlich ans Licht, wie der berühmte Produzent “Castings” für seine Filme durchführte: Meistens lud er Schauspielerinnen in Hotelzimmer ein, wo er sie bedrängte und übergriffig wurde. Die Vorwürfe reichen inzwischen von Belästigung bis zu manifester Gewalt.
Zu Weinsteins Opfern zählen nicht nur wenig bekannte Schauspielerinnen, sondern auch Stars aus der ersten Liga Hollywoods: Unter anderem Eva Green, Salma Hayek, Lena Headey, Angelina Jolie, und zuletzt meldete sich auch Uma Thurman zu Wort, die traumatischen Erinnerungen an Treffen mit Weinstein teilte.
Am 3. Februar 2018 veröffentlichten die New York Times ein ausführliches Interview mit Thurman, in dem sie ihre unangenehmen Erfahrungen mit Harvey Weinstein publik machte. Dabei schilderte sie auch fragwürdige Regie-Praktiken Quentin Tarantinos, dem sie zudem vorwarf, sie bei den Dreharbeiten zu “Kill Bill” zu einem gefährlichen Stunt gezwungen zu haben (Gewaltvorwürfe gegen Quentin Tarantino). Tarantino selbst hat sich inzwischen dafür entschuldigt, er bedaure diesen Vorfall zutiefst. Thurman relativierte danach ihre Vorwürfe gegen Tarantino, auf Instagram (https://www.instagram.com/p/Be0x6OCFRwQ/?utm_source=ig_embed) dankte sie ihm dafür, dass er ihr nach Jahren das Video mit dem Unfall überließ, und dass er ihr bei der Aufklärung behilflich war. Stattdessen beschuldigte sie abermals Weinstein und die anderen Produzenten, den Vorfall lange Zeit vertuscht zu haben.
Obwohl viele Prominente heute zugeben, dass schon lange über Weinsteins Praktiken in Hollywood gesprochen wurden, hat seit Jahren niemand reagiert. Auch nach dem Ausbruch des Skandals verteidigten einige Leute immer noch den Produzenten, und seine Anwälte argumentierten, dass Harvey die Absichten der Schauspielerinnen offensichtlich falsch interpretierte und sich schließlich entschuldigte und “sehr bedauerte”.
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Laut Medien wurde nun am Sonntag vom New Yorker Generalstaatsanwalt auch eine Zivilklage gegen Weinstein, seinen Bruder und “The Weinstein Company” eingereicht, die der Firma fehlenden Reaktion auf Belästigung und Mobbing am Arbeitsplatz vorwirft.
“The Weinstein Company hat wiederholt gegen das New Yorker Gesetz verstoßen, ohne ihre Angestellten vor sexueller Belästigung, Einschüchterung und Diskriminierung zu schützen. Jeder New Yorker hat das Recht, an einem Ort ohne sexuelle Belästigung und Einschüchterung zu arbeiten” so Eric Schneiderman. Der Skandal geht also weiter.
Recherche / Beitrag von Szymon Pietrzak / Christian Klosz
