Als die Schülerin Veronica während einer Sonnenfinsternis in den Keller ihrer Schule verschwindet, um mit zwei Freundinnen ein okkultes Ouija-Brett auszuprobieren, ahnt sie noch nicht, welche Konsequenzen dies nach sich ziehen würde. Anstelle Ihres verstorbenen Vaters antwortet eine böse Präsenz, die in der Folge nicht nur Veronica, sondern ihre gesamte Familie heimsucht.
„Veronica“ geht 105 Minuten und ist der neue Film von Paco Plaza, dem Macher der „REC“-Trilogie. Der Film wurde 2017 im Rahmen des Toronto International Film Festival uraufgeführt. Das mediale Echo eilt dem Film voraus, beschreibt es ihn doch als „gruseligsten Horrorfilm aller Zeiten“. Manche Betrachter mussten den Film angeblich sogar abbrechen. Äußerungen, die Erinnerungen an „Der Exorzist“ wach werden lassen.
Und tatsächlich bekommt der Zuschauer mit „Veronica“ einen überraschend gutaussehenden und zu weiten Teilen spannenden Horrorfilm zu sehen. Optisch ist das Ganze eine Augenweide und lässt erst einmal nicht vermuten, dass wir es mit einem spanischen Vertreter, sondern mit einem hochbudgetierten Hollywood-Schocker zu tun haben.
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Die Kameraarbeit und die erzeugten Bilder wirken allesamt sehr wertig und können locker mit Neuzeit-Klassikern wie „The Conjuring“ mithalten. Auch das schauspielerische Niveau ist grundsolide, vor allem die Hauptdarstellerin und ihre jüngeren Geschwister wissen zu überzeugen. Die Musik tendiert hauptsächlich in Richtung Elektronik mit starkem 80er Einschlag. Fans der Serie „Stranger Things“ werden hier feuchte Augen bekommen, tatsächlich wirkt die Auswahl aber deplatziert. Und die Musik ist leider nicht die einzige Schwäche, die der Film im Laufe seines Fortschreitens offenbart.
Abgesehen vom ersten Drittel der Spielzeit, in dem sich die Story aufbaut und positioniert, lässt der weitere Verlauf der Geschichte jegliche Substanz vermissen. Auch wenn der Film auf wahren Begebenheiten basiert, bzw. wohl eher lose daran angelehnt ist, ergießt sich der Plot leider immer wieder in den üblichen Genreklischees. Nicht, dass der schon erwähnte „The Conjuring“ seinerzeit mit großartigen Innovationen aufgewartet hätte, aber er hat es zumindest geschafft, Atmosphäre zu kreieren. Dies schafft „Veronica“ leider nicht. Die Spannung wird höchstens dadurch erzeugt, dass der Zuschauer gespannt auf eine Auflösung der Geschichte wartet und in manchen Szenen womöglich etwas von der Optik geblendet wird. Eine Bindung zu den Charakteren fällt auch eher schwer, selbst wenn der Film versucht diese als bemitleidenswert zu portraitieren. Natürlich gibt es hier und da immer wieder gute Ansätze, und insgesamt kann man auch nicht von einem schlechten Film sprechen, allerdings werden diese nur selten weiter verfolgt, sodass am Ende einige Fragen offen bleiben. Das ist nicht immer zwingend ein negativer Aspekt, fällt aber hier tendenziell negativ auf.
Fazit: Der Film lässt sich in drei Worten zusammenfassen: Style over substance. Was bei opulenten Fantasyfilmen funktionieren mag, wird bei atmosphärischen Horrorfilmen zum Bumerang. Wer einen kurzweiligen Film mit leichtem Gruselfaktor sucht, kann „Veronica“ ohne Bedenken konsumieren. Wer allerdings auf der Suche nach einer hochklassigen und innovativen Horrorperle ist, läuft hier tatsächlich Gefahr, den Film abbrechen zu müssen.
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