Platz 15: „Jurassic Park“ (1993)   8 Punkte

Obwohl der Score zu „Jurassic Park“ nicht einmal unter unseren Top 10 zu finden ist, wird es wohl kaum jemanden geben, der seinen Status als absoluten Kultfilm leugnen könnte. Er beinhaltet alles, was die großen Soundtracks des letzten Jahrtausends ausmacht: majestätische orchestrale Klänge, Melodien mit hohem Wiedererkennungswert, die einem direkt ins Ohr gehen, und dutzende der berüchtigten Themes, ohne die auch heutzutage noch kein Superheld oder Schurke, der etwas auf sich hält, auskommt.  (mar)

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Platz 14: „Your Name. Gestern, heute und für immer“ (2016)  10 Punkte

Vielleicht für viele eine Überraschung: All jene, die den Film nicht gesehen haben, werden wahrscheinlich eine Augenbraue heben, ob der Tatsache, dass dieser Score sogar über Größen wie „Jurassic Park“ und „Django Unchained“ zu finden ist.

Was diesen Soundtrack ausmacht, ist einerseits die erfrischende und äußerst gelungene Mischung verschiedener Genres wie Pop, Rock und Instrumental, die einem augenblicklich eine Gänsehaut verpassen. Außerdem funktioniert der Soundtrack auch hervorragend für sich alleine genommen und kann auch abseits seiner filmischen Zugehörigkeit wunderbar auf eigenen Beinen stehen. Zu guter Letzt sei noch angemerkt, dass die Lieder so unumwunden ins Ohr gehen, dass man trotz der Tatsache, dass sie in einer fremden Sprache (Japanisch) performt werden, nicht anders kann, als mitzusingen – egal wie falsch die Worte auch sein mögen, die einem dabei aus dem Mund fallen.   (mar)

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Platz 13: „Catch Me If You Can“ (2002)   10 Punkte

Einer von gleich 4 John-Williams-Scores in dieser Liste, der bekanntlich nicht nur für einen Filmmusik-Klassiker verantwortlich zeichnet: Mit der Titelmelodie, die gleich in der genial animierten Titelsequenz präsentiert wird, schuf er ein Musik-Theme mit hohem Wiedererkennungswert, das sich durch den gesamten Film zieht.

Williams ist einer der letzten „klassischen“ Filmkomponisten Hollywoods, die sich ganz auf selbst geschriebene und mit dem Orchester eingespielte Soundtracks konzentrieren. Dass nach dem Kinofilm aus „Catch me If You Can“ auch ein (durchaus erfolgreiches) Musical wurde, spricht für die hohe Qualität und die eingängigen Motive von Williams Arbeit.  (chr)

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Platz 12: „Her“ (2013)   10 Punkte

Die Filmmusik von Her wurde von der kanadischen Indie-Band Arcade Fire und Owen Pallett komponiert. Jedes Mal, wenn man die Musik hört, fühlt man direkt die romantische Vision des Autors. Jedes Lied klingt wie eine gefühlvolle und lyrische Ballade von liebevollem Gemüt. Der ganze Soundtrack bewegt sich dabei in der Nähe von Elektro, Pop und Balladen und evoziert eine derart berührende Atmosphäre, dass es einem mitunter gar nicht leicht fällt, die eine oder andere Träne zu unterdrücken.   (szy)

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Platz 11: „Grand Budapest Hotel“ (2014)   11 Punkte

Wenn man Wes Andersons Filme wirklich genießen und verstehen will, muss man große Freude an Nostalgie haben. Es ist aber ausgesprochen leicht, solche Freude aufkommen zu lassen, wenn man Sounds von Alexander Desplat hört: Im Fall von „Grand Budapest Hotel“ klingt das Ganze besonders fantastisch, weil Motive von russischen Volksliedern übernommen wurden und der Soundtrack vom „Osipov State Russian Folk Orchestra“ eingespielt wurde.   (szy)

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Platz 10: „The Hateful Eight“ (2015)  12 Punkte

Ennio Morricone schuf bereits einige unvergessliche Soundtracks. Bekannt für seine Westernmusiken, wollte ihn Tarantino schon lange für ein eigenes Projekt anwerben. Nachdem für „Django Unchained“ das Lied „Ancora Qui“ von Morricone beigesteuert wurde, fanden die beiden Künstler für „The Hateful Eight“ schließlich zusammen.

Dabei entstand ein ganz besonderes Werk, denn Morricone schuf nicht einfach einen neuen Westernsoundtrack: Vielmehr wob er auch Horror-Komponenten aus „The Thing“ oder „The Exorcist II“ mit ein. Die beklemmende Stimmung, die von der Musik erzeugt wird, passt hervorragend zu der paranoiden, unheimlichen Stimmung der Geschichte. Der Film eröffnet mit dem Stück „L’Ultima Diligenza di Red Rock“. Dabei wird mit einem trägen Fagott und einer schnellen Hi-Hat ein bedrohliches aber gleichzeitig angespanntes Bild des Films vermittelt, noch bevor die Handlung einsetzt. Hinzu gesellen sich einige Lieder, beispielsweise eingesungen von Jennifer Jason Leigh oder „Apple Blossom“ von den White Stripes. Ein wahrlich schauriges Vergnügen. (val)

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die TOP 20 jedes Redakteurs HIER: Die besten Soundtracks: Die Top 20 der Redakteure


Platz 9: „The Good, the Bad, and the Ugly“ (1966)   12 Punkte

Morricone, der Zweite. Und im Grunde könnte hier ebenso „For a fistful of dollars“, „Once upon a time in the West“, oder jeder weitere beliebige Morricone-Soundtrack stehen: Wie kein anderer hat es der Italiener – angefangen in Leones Italo-Western, und später auch in Hollywood – verstanden, ganzen Filmen seinen unvergleichlichen Stempel aufzudrücken, Filme, die oft ohne seine Musik gar nicht funktionieren würden (oder zumindest nicht so gut).

Insbesondere den Sergio Leone-Western verleiht Morricones Musik erst die nötige Struktur, die die Filme in sich zusammenhält, und sie zu den Western-Opern machte, die sie heute sind. In „The Good, the Bad, and the Ugly“ sticht natürlich der Titeltrack inklusive bekanntem Thema hervor, das mit Pauken und Trompeten orchestrierte Finale am Friedhof ist ein eigenes musikalisches Kunstwerk für sich.   (chr)

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Platz 8: „Indiana Jones“ (ab 1981)   13 Punkte

John Williams, der für Spielberg schon die grandiose Musik für „Jaws“ geschrieben hatte, schuf mit dem Score zu „Indiana Jones“ einen weiteren Meilenstein der Filmgeschichte. Die Musik schreit nach Abenteuer und ist über die Filme hinaus bekannt. Der „Raiders March“, der als Thema des Protagonisten – oder besser gesagt seiner Triumphe – dient, ist dabei wohl das bekannteste Stück.

Darüber hinaus schuf Williams im Laufe der Jahre für die neuen Indiana-Jones-Teile auch immer wieder neue Themen. Diese dürften zwar weniger Leuten auf Anhieb geläufig sein, allerdings merkt man auch hier eindeutige Verbindungen zum Franchise. Das Gefühl der Jones-Reihe wurde stark geprägt vom entsprechenden Soundtrack. Auch für Teil 5, der 2020 erscheinen soll, wird Williams wieder komponieren. Man darf gespannt bleiben und hoffen, dass noch mehr imposante Stücke die Welt von Indiana Jones aufleben lassen werden.   (val)

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Platz 7: „2001“ (1968)   14 Punkte

Vor ein paar Tagen feierte Stanley Kubricks Science Fiction-Meilenstein den 50. Geburtstag: Bis heute hat der Film nichts von seiner Klasse eingebüßt, und mitunter sogar noch an Aktualität gewonnen (eine vom Mensch geschaffene Maschine, die die Kontrolle über die Menschen übernimmt – wem kommt das bekannt vor?).

Besonders beeindruckend ist der Einsatz von Johann Strauß´ klassischer Musik, zu der Kubrick seine Raumschiffe und Planeten Walzer tanzen lässt. Dazu muss man wissen, dass an sich ein eigens für den Film komponierter Soundtrack existierte, den Kubrick aber kurzerhand durch andere Stücke ersetzte. Ein genialer Schachzug des Meisters, der uns einen der besten Soundtracks der Kinogeschichte bescherte.  (chr)

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Platz 6: „Blade Runner“ (1982)   17 Punkte

Ruhig, düster, geheimnisvoll aber auch futuristisch, aufreibend und eindrucksvoll: Passend zum Film schuf der griechische Komponist Vangelis eine einzigartige Musik für Ridley Scotts Cyberpunk-Film „Blade Runner“. Mit seinem „Yamaha CS-80“ Synthesizer entstanden Klänge, die sich wunderbar in die schmutzige dystopische Welt einfügen.

Die elektrischen bläserartigen Sounds verleihen, mit natürlich eingewobenen Dialogen oder Umgebungsgeräuschen, den ruhigen Bildern des Films eine unvergleichbare Wucht und Stimmung. Zusammen mit Saxophoneinlagen, die an den Jazz und Blues des Film-Noir erinnern, verdichtet Vangelis die Atmosphäre des Films und untermalt damit die futuristische Detektivgeschichte. Der Synthsound, der heute wohl nicht mehr futuristisch interpretiert würde, verleiht dem Film noch zusätzlichen Charme, da er Einblick in eine Zukunftsvision aus einem vergangenem Jahrzehnt gewährt. In „Blade Runner 2049“ von Denis Villeneuve erweckten Hans Zimmer und Benjamin Wallfisch die glaubhafte Welt durch Musik erneut zum Leben. Angelehnt an Vangelis Sound, jedoch mit etwas weniger Synthesizer, holten die Komponisten die Musik in das Jahr 2017, ohne auf ihre Wurzeln zu vergessen.   (val)

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Platz 5: „Drive“ (2011)   17 Punkte

Nicolas Winding Refns Referenzwerk aus dem Jahre 2011 ist nicht nur für seine unterkühlte Atmosphäre und seine schier unendliche Coolness, sondern vor allem auch für seinen astreinen Soundtrack bekannt. Der dänische Regisseur holte sich den US-Amerikaner Cliff Martinez ins Boot, der nachfolgend auch noch zwei weitere Refn Filme mit Musik versorgen sollte. Schon zu Beginn des Films sorgt „Tick of the clock“, in Verbindung mit der fantastischen Eröffnungsszene, für Gänsehaut. Das absolute Highlight ist aber „Under your spell“, das zuerst leise im Hintergrund zu hören ist, und dann die komplette Szene einnimmt, in der die beiden Protagonisten sich nichts sehnlicher wünschen als beieinander zu sein. Ein magischer Moment, der den Zuschauer wortwörtlich mit einem Zauber belegt.   (cli)

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Platz 4: „Phantom Thread“ (2017)    17 Punkte

Es ist schon der vierte Spielfilm, in dem Paul Thomas Anderson mit Jonny Greenwood, einem Mitglied der Gruppe Radiohead, zusammenarbeitete (und die anderen Scores sind ebenso großartig). Es ist wichtig zu wissen, dass der Soundtrack in enger Zusammenarbeit zwischen Regisseur und Komponist entstand, damit war Greenwood von Anfang an in die Entstehung des Film miteinbezogen.

In diesem Score bekommt jede Figur seine eigene Charakterisierung durch die Musik-Themes, und die Themes haben großen Wiedererkennunswert. Der würdevolle Stil dient hier dazu, ein authentisches Leben im London der 50er Jahre zu zeigen, er fügt sich aber auch gut in die Atmosphäre des Films ein. Jede Handlung wird durch die Musik unterstrichen, immer wenn etwas passiert, verwandelt sich die Musik vermittelt dem Zuschauer die entsprechende Emotion: Nostalgie, Furcht, Liebe und Vornehmheit und vieles mehr. Zudem verwendet Greenwood neben seinen Originalkompositionen Motive und Zitate von Brahms, Schubert, Fauré und Debussy.  (syz)

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Platz 3: „Herr der Ringe“ – Trilogie (2001 – 2003)   18 Punkte

Es gibt wohl kaum einen Filmfan auf der Welt, der die von Peter Jackson inszenierte Trilogie rund um Frodo Beutlin noch nicht gesehen hat. Neben episch anmutenden Bildern, famosen Schlachten und einer rührenden Geschichte sind es insbesondere auch die orchestralen Klänge von Howard Shore, die dem Fantasyepos Dramatik verleihen.

Eine einzelne Komposition hervorzuheben ist nahezu unmöglich, da sich der Soundtrack als Ganzes versteht. Egal, ob das Leben der Hobbits im Auenland mit dem fröhlichen „Concerning Hobbits“ untermalt wird, oder ob mitten in der Schlacht um Helms Klamm das geniale Streicher-Solo in „Helm’s Deep“ die Stimmung umschlagen lässt: dieser Score ist makellos und verursacht auch nach unzähligen Durchläufen immer noch Gänsehaut. (cli)

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Platz 2: „La La Land“ (2016)   19 Punkte

Hätte man Anfang 2016 behauptet, dass es eine Musical-Lovestory schaffen würde, unter den Top-Filmen des Jahres zu landen, hätte man wahrscheinlich ungläubige Blicke kassiert. Manch einer hätte vielleicht noch beim Namen Chazelle die Ohren gespitzt, aber die meisten hätten wohl eher ein müdes Lächeln als Antwort parat gehabt.

Doch die Zeit schritt voran, ein kleiner Streifen „filmed in Cinema-Scope“ lief in den Kinos an und eroberte die Welt im Sturm. Dafür mag es viele Gründe geben, aber der hervorstechendste war ganz bestimmt der geniale, für ein Musical doch eher ungewöhnliche Soundtrack. Es ist die Fusion aus Jazz, Pop und Rock, die eingängige Rhythmen und coole Beats kreiert, die direkt ins Ohr gehen und sich dort festsetzen. Dazu noch die erstaunlich virtuosen vokalen Ergänzungen durch die beiden Protagonisten des Films – und heraus kommt ein Stück musikalische Filmgeschichte, dem sich wohl kaum jemand so leicht entziehen kann.   (mar)

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Platz 1: „Star Wars“ (ab 1977)   22 Punkte

Es gibt wohl nur einen Soundtrack, den beinahe alle Menschen so eindeutig mit einer Filmreihe verbinden. John Williams setzte mit der Musik für „Star Wars“ neue Maßstäbe. Orchestrale Musiken waren zu der Zeit von Krieg der Sterne aus der Mode gekommen. Doch Williams setzte Leitmotive ein, um die Filme emotional zu begleiten. Die futuristische Geschichte wurde erst durch die Musik endgültig zur Space Opera. Ob „Skywalker Theme“ als Musik der Hoffnung, der „Imperial March“ als Musik der Bedrohung, das „Princess Leia Theme“ in gefühlvolleren Szenen oder das neuere verspielte „Rey Theme“, all diese Klänge erwecken wohl bei jedem Fan eine Reihe an großen Emotionen.

Aber auch außerhalb eingeschworener Star Wars-Kreise kennt zumindest jeder die Anfangs- und End-Melodie. Das „Main Theme“ aus dem Ende von Episode IV ist außerdem ein wunderbar phantasievolles Stück, dass die Geschichte abrundet und epochal enden lässt. Darüber hinaus gibt es auch noch kleinere Perlen wie die berühmte Musik der „Cantina Band“. Wer spätestens jetzt nicht mindestens eine Melodie im Kopf und Gänsehaut hat, sollte dringend seine Erinnerung auffrischen und sich der meisterhaften Musik zu Star Wars hingeben.  (val)

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von: Szymon Pietrzak = szy / Mara Hollenstein-Tirk = mar / Cliff Brockerhoff = cli / Valerian Happenhofer = val / Christian Klosz = chr

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