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Filmothek: 17. „Die Nadel“ – Kritik

Im britischen Spionage-Thriller „Die Nadel“ aus dem Jahr 1981 („Eye of the needle“ im Originaltitel) spielt Donald Sutherland neben Kate Nelligan die Hauptrolle als skrupelloser deutscher Spion im zweiten Weltkrieg, der seinen Spitznamen „Nadel“ wohl verdient er: er bringt seine Feinde kaltblütig mit einem Stilett zur Strecke.

Heinrich Faber (Sutherland) spioniert für die Nazis im zweiten Weltkrieg in England. Er operiert alleine, auf eigene Faust, mit falscher Identität – und hinterlässt keine Spuren, bis auf die Leichen derer, die ihm in die Quere kommen. Durch einen Sturm, der sein Boot auf hoher See erwischt, strandet Faber auf einer kleinen schottischen Insel, und wird von der Familie Rose aufgenommen. Er beginnt eine Affäre mit Lucy Rose, doch als ihm David Rose, ihr Gatte, auf die Schliche kommt, setzt Faber seinen gewissenlosen Einsatz fort…

„Die Nadel“ ist britischer Film durch und durch: Keine großen Effekte, über weite Teile ruhig und trocken inszeniert. Erst gegen Ende bekommt der Film eine Schlagseite Richtung Melodram. Im Zentrum steht „Henry“ Faber, überzeugend verkörpert von Donald Sutherland – ein Mann ohne Geschichte, ohne Familie, ohne Freunde – und ohne Gewissen und Moral: Ein skrupelloser Einzelgänger, der jedem aus dem Weg räumt, der sich ihm und seiner Mission in den Weg stellt.

„Die Nadel“ zeichnet ein eindrückliches Portrait des menschlichen „Bösen“, und veranschaulicht, was Krieg und Diktatur auf Menschen macht. Sutherland macht seine Sache sehr gut, man nimmt ihm seine Rolle in jeder Sekunde ab. Weiters hervorzuheben ist Kate Nelligan, die als ihren Sohn beschützende Mutter gegen Ende die einzige ist, die sich Faber noch in den Weg stellt – und ihn schließlich zur Strecke bringt. Ein durchaus sehenswerter Film, der auf dem gleichnamigen Roman von Ken Follet basiert.

von Christian Klosz

„Die Nadel“ erschien am 5.4. in überarbeiteter Version bei Studiocanal erstmals auf DVD und Blu-Ray. 

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