Was macht gute Kino-Unterhaltung aus? Eine fesselnde Story, eine spannende Inszenierung, interessante Charaktere, Hollywood-Stars in Hauptrollen, Humor?…Vieles davon gibt es in „Das Vermächtnis der Tempelritter“, obwohl der Film in den USA beim Release unverständlicherweise nur mit lauwarmen Kritiken bedacht wurde. Denn eigentlich ist der Film ein Paradebeispiel für gelungene und clevere Blockbuster-Unterhaltung, die einfach Spaß macht.

Benjamin Gates (Nicolas Cage), dessen Familie einst einen Schlüssel zum Geheimnis des legendären Schatzes der Tempelritter anvertraut bekam, entdeckt, dass auf der Rückseite der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung eine Karte zum Versteck des Schatzes sein muss. Er stiehlt zusammen mit seinem Freund Riley (Justin Bartha) das Original des Dokuments, um es vor dem geldgierigen Geschäftsmann Ian Howe (Sean Bean) in Sicherheit zu bringen. Gemeinsam mit Riley, der Historikerin Dr. Chase (Diane Kruger) und seinem zuerst misstrauischen Vater (Jon Voight) beginnt für Gates eine abenteuerliche Schnitzeljagd durch die Stätten der amerikanischen Geschichte – mit unerwartetem Ausgang.

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Für die stets gute Unterhaltung garantiert in „Das Vermächtnis der Tempelritter“ neben Nicolas Cage, der hier wieder einmal eine seiner besseren Vorstellungen abliefert, auch Regisseur Jon Turteltaub, ein unterschätzter Mann seiner Zunft. Auch seine Filme „Phenomenon“ oder der relativ neue „Last Vegas“ seien hier an dieser Stelle ausdrücklich empfohlen. Solide steuert Turteltaub das Blockbusterschiff hier auch durch unruhige und wackelige Gewässer im Mittelteil des Films, um am Ende doch sicher im Hafen anzulegen: Die letzte halbe Stunde hat es in sich, und mündet in ein würdiges, nervenaufreibendes und gelungenes Finale. Zeitweise fühlt man sich durchaus an die besten Szenen von Spielbergs „Indiana Jones“ erinnert. Ein weiterer Benefit neben der spannenden Story ist unter anderem der wirklich gute Humor, in erster Linie verkörpert durch Justin Bartha als Kumpane Riley, und sein großartiges Zusammenspiel mit Nicolas Cage. Man merkt den beiden den Spaß bei der Arbeit wirklich an.

Die Hintergrundstory des Films wurde von Kritikern bemängelt, als absurd, abstrus und wirr bezeichnet – sie ließen wohl außer Acht, dass es sich bei „Das Vermächtnis der Tempelritter“ im Grunde um ein modernes Märchen handelt, das nicht unbedingt größtmöglichen Realismus benötigt. In diesem Sinne bietet der Film beste Unterhaltung für Jung und Alt, eine rasante Inszenierung, gute Schauspieler, Humor und eine nicht uninteressante und kreative Hintergrundgeschichte. So muss ein Blockbuster aussehen.

von Christian Klosz

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