Im bereits dritten Teil des Animationsfilms „Hotel Transsilvanien“ begeben sich die mittlerweile bekannten Monster – und Menschen – auf ihr nächstes Abenteuer und treten eine Kreuzfahrt an. Sony Pictures Entertainment versucht in 97 Minuten mit bereits von seinen Vorgängerfilmen gewohnten Gags und rasant fortschreitendem Tempo das Publikum zu unterhalten, jedoch ohne großen Erfolg.

Draculas Tochter Mavis macht sich Sorgen um ihren andauernd tristen Vater und beschließt kurzerhand, für ihn und alle weiteren befreundeten Monster eine Kreuzfahrt zu buchen. An Bord ist der sonst nur Trübsal blasende alleinerziehende Vater plötzlich wie ausgewechselt: Der Grund dafür ist die menschliche Kapitänin des Kreuzfahrtschiffes namens Ericka, in die er sich auf den ersten Blick verliebt, und es bei ihm – wie es die Monster ausdrücken würden – „gechingt“ hat.

Die ganze Monsterbande hat am Schiff enormen Spaß und genießt sichtlich ihre Ferien in diesem „Hotel am Wasser“. Was sie nicht wissen ist, dass die Kapitänin die Urenkeltochter des in den vorherigen Teilen der Trilogie gefürchteten Vampirjägers Van Helsing ist und ihr eigentliches Ziel, im Auftrag des Uropas alle Monster am Schiff zu vernichten.

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Regisseur Genndy Tartakovsky, der alle drei „Hotel Transsilvanien“-Filme inszeniert hat, hat offenbar ein Faible für langgezogen gezeichnete Figuren sowie für expressive Gesichtszüge. Der Film ist gewohnt einwandfrei animiert, womit das Drehbuch allerdings keineswegs mithalten kann. Der Titel des Films hat hier nur noch wenig bis gar nichts mit dem eigentlichen Plot zu tun, da das Hotel Transsilvanien gerade einmal 10–15 Minuten thematisiert wird. Davon abgesehen geschieht trotz des schnellen Tempos, das der Film vorgibt, auf der narrativen Ebene kaum etwas. Zudem verlieren die immer gleichen Witze über die Eigenheiten der jeweiligen Monster, die gerade noch im ersten Teil hin und wieder für Lacher sorgten, spätestens im dritten Teil ihren Reiz. Viele der Scherze, die noch dazu oft mit schlechtem Timing daherkommen, verpuffen im Nichts. Der 1 Stunde und 37 Minuten lange Film erscheint einem so oftmals länger, als er eigentlich ist, und macht es einem stellenweise schwer, immer am Ball zu bleiben.

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Lediglich das Ende kann den Film noch retten. Hier trifft, in einem epischen finalen akustischen Wettkampf, „böse“ auf „gute“ Musik. Nur eine der beiden kann gewinnen, und der Ausgang des Musik-Battles ist es auch, der bestimmt, ob die Monster vernichtet werden oder nicht: So trifft hier moderner Elektro-Techno-Sound a la Tiësto (der übrigens auch wirklich für den Soundtrack verantwortlich zeichnet) auf Gute-Laune-Klassiker des vergangenen Jahrhunderts.

Die Message, die der Film vermittelt, ist außerdem positiv herauszustreichen: Alle Wesen dieser Welt sind im Grunde gleich – ganz egal welche Hautfarbe sie haben, woher sie stammen, oder ob sie nun Menschen oder Monster sind.

Fazit:

„Hotel Transsilvanien 3 – Ein Monster Urlaub“ gibt trotz der gelungenen Animation wenig her. Die schlichte Story kombiniert mit den blass geratenen Charakteren und den flachen Gags ergeben insgesamt einen eher schwachen Film, der niemals die Klasse der Disney-Animations-Meisterwerke erreicht. Trotzdem vermittelt der Film eine Moral, die auch heutzutage, insbesondere für Kinder, wichtig ist: Wir sind im Grunde alle gleich.

Bewertung:

5 von 10 Punkten

von Elli Leeb


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Bildrechte: Sony Pictures Germany