In Kürze darf Denzel Washington in „The Equalizer 2“ erneut den Racheengel spielen. Regie führte dort wie bereits in Teil 1 Antoine Fuqua. Bereits 2001 begründete der Afro-Amerikaner zusammen mit Washington eines der erfolgreichsten Teams des modernen US-Kinos: In „Training Day“ schickte er seinen Kollegen und Freund zusammen mit Ethan Hawke auf eine wahre tour de force, wofür Washington vollkommen zurecht den Oscar als bester Hauptdarsteller bekam.

Der sehenswerte und packende Action-Thriller (das Drehbuch stammt aus der Feder von David Ayer, der als Filmemacher mit „End of Watch“, „Sabotage“ und „Herz aus Stahl“ auf sich aufmerksam machte) ist nichts für schwache Nerven: Alonzo (Denzel Washington), der L.A.-Cop, bekommt Sgt. Hoyt (Ethan Hawke) als Auszubildenden für seinen „Training Day“ zugeteilt.

Der moralisch anständige und idealistische Hoyt ist zuerst fasziniert, dann aber zunehmend irritiert von Alonzos „unkonventionellen“ Methoden, seine Straßen „sauber zu halten“. Alonzos Macho-Gehabe, seine Machtspielchen, die Hoyt anfangs beeindrucken, entpuppen sich mit der Zeit immer mehr als gefährliche Auswüchse eine instabilen Persönlichkeit: Alonzo herrscht über seinen district wie ein Gangster-Boss, wie ein Mafia-Pate – und das alles mit Deckung der offiziellen Autoritäten und „im Namen des Gesetzte“. Doch das Blatt sollte sich wenden…

Denzel-Washington-Training-Day

„Training Day“ zirkuliert ganz um die großartige Performance von Denzel Washington, der eine der besten Darstellungen im US-Kino des 21. Jahrhunderts abliefert. Er brilliert als „Wolf im Wolfspelz“, als korrupter Cop, als “Training Officer“, der Regeln bricht, um Regeln zu wahren – und erhielt dafür völlig zurecht zahlreiche Preise. Auch ist „Training Day“ das schonungslose Portrait der gefährlichen Ghetto-Gang-Gegend LA´s, die sich ebenso düster wie voller Testosteron präsentiert. Die dreckigen Farbgebung, die verwaschenen Bilder, die Musik unterstützen diesen Eindruck. Kleine Schwächen des Drehbuchs – vor allem am Ende – mindern den Gesamteindruck zwar etwas, dennoch bleibt „Training Day“, vor allem dank Washingtons Performance, ein höchst sehenswerter Film.

von Christian Klosz