Erst kürzlich hat Paramount den ersten Trailer zu Ang Lees Sci-Fi-Thriller „Gemini Man“ veröffentlicht. Dieser erlaubt einen Blick auf Will Smith in einer außergewöhnlichen Doppelrolle: Smith spielt nicht nur den Auftragsmörder Henry Brogan, sondern auch dessen jüngeren Klon, der auf sein älteres Ich angesetzt wird.

Spektakulär ist, wie lebensecht der mittels neuester Technologien verjüngte Will Smith aussieht. Verantwortlich für die überzeugenden CGI-Effekte ist Peter Jacksons Visual-Effects-Studio Weta Digital, das bereits für Filme wie „Herr der Ringe“, „Planet der Affen“ und „Avatar“ digitale Filmfiguren zum Leben erweckte. Als wäre das nicht genug an technischen Innovationen, wurde „Gemini Man“ von Lee in 4K 3D mit 120 Bildern pro Sekunde (frames per second, „fps“) gedreht. Damit werden in jeder Sekunde fünfmal mehr Bilder gezeigt als bei der üblichen Framerate von 24 fps.

Als 2012 mit Peter Jacksons „Der Hobbit: Eine unerwartete Reise“ der erste große Kino-Release mit 48 fps erfolgte, stieß das Ergebnis auf geteilte Meinungen. Denn während manche in der Erhöhung der Bildrate einen wichtigen Fortschritt für das Medium Film sahen, empfanden viele andere sie als befremdlich und ablenkend. Der Home-Release erfolgte ausschließlich in der 24 fps-Fassung.

Und auch Lee selbst hat in seinem 2016 erschienenen Kriegsdrama „Die irre Heldentour des Billy Lynn“ bereits mit einer hohen Bildrate experimentiert. Damals war jedoch kaum ein Kino in der Lage, den Film in den angedachten 120 fps zu zeigen.

Bei „Gemini Man“ scheint man dem Kinopublikum gleich mehrere Fassungen des Films zur Verfügung stellen zu wollen. Neben den üblichen 24 fps in 2D oder 3D sollen einige Kinos den Film entweder in 3D mit 60 fps oder aber in 2D mit den vollen 120 fps zeigen.

Der österreichische Kinostart ist am 3. Oktober 2019.

von Paul Kunz

Titelbild: Paramount Pictures