Während der vierte Eintrag in Pixars „Toy Story“-Saga in den USA bereits angelaufen ist, müssen sich Fans hierzulande noch bis zum 15. August gedulden. Das Studio bestätigte, dass nach „Toy Story 4“ vorerst keine weiteren Fortsetzungen geplant seien. Stattdessen möchte man sich wieder vermehrt auf Originalfilme konzentrieren. Für 2020 wurden mit „Onward“ und „Soul“ gleich zwei davon angekündigt.

von Paul Kunz

Über das Fantasy-Abenteuer „Onward“ wissen wir schon etwas länger Bescheid. Der Film ist angesiedelt in einer modernen Fantasy-Welt, in der technologische Errungenschaften den Zauber früherer Zeiten zu vertreiben drohen. Vor diesem Hintergrund unternehmen zwei Elfen-Brüder (im englischen Original gesprochen von Tom Holland und Chris Pratt) ein gemeinsames Abenteuer, um die verbleibenden Reste an Magie aufzuspüren. In den USA soll der Film am 6. März 2020 erscheinen.

Vergangenen Mittwoch hat Disney darüber hinaus einen weiteren Pixar-Film angekündigt, der den Titel „Soul“ tragen wird. Details zur Handlung sind zwar noch nicht bekannt, doch grobe Andeutungen geben bereits einen Aufschluss darüber, in welche Richtung es gehen wird. „Hast du dich jemals gefragt, woher deine Leidenschaften, deine Träume und deine Interessen kommen? Was ist es, das dich… zu dir macht?“, heißt es auf Disneys offizieller Facebook-Seite. Pete Docter, für „Oben“ und „Alles Steht Kopf“ bereits mehrfach oscarprämiert, führt Regie bei dem Film, der das Publikum von den Straßen New Yorks in kosmische Bereiche mitnehmen soll, um große Fragen des Lebens zu beantworten. Zum Voice-Cast gibt es derzeit noch keine Infos. Der US-Kinostart ist für den 19. Juni 2020 angesetzt.

Pixars „Onward“ kommt 2020 ins Kino

In einer Zeit, in der in Hollywood große Film-Franchises boomen, ist Pixars Rückbesinnung auf Originalfilme ein starkes Statement. Auch Pixar selbst, ein Studio, das seit jeher für seine hochwertigen Originalfilme bekannt ist, hat in den vergangenen Jahren vermehrt auf Sequels gesetzt: Vor „Toy Story 4“ erschienen „Die Unglaublichen 2“, „Cars 3“ und „Findet Dorie“, was bedeutet, dass vier der letzten fünf Filme des Studios Fortsetzungen sind. Pixars bislang letzter Originalfilm „Coco“ kam 2017 in die Kinos. Einige führten diesen Trend darauf zurück, dass Disney das Studio 2006 gekauft hatte.

Ein Blick auf die Einspielergebnisse gibt Aufschluss darüber, weshalb Fortsetzungen so eine attraktive Option sind, denn das „Unglaublichen“-Sequel ist bis heute der finanziell erfolgreichste Film des Studios und mit „Findet Dorie“ und „Toy Story 3“ belegen Fortsetzungen auch den zweiten und dritten Platz. Bei der insgesamt hohen Qualität, mit der Pixar diese abliefert, ist dies nicht unbedingt etwas, woran man sich stören müsste. Doch auch wenn die meisten Sequels des Studios in der Kritik durchwegs positiv rezipiert wurden, befanden sie sich selten auf Augenhöhe mit ihren exzellenten Vorgängern.

Das „Toy Story“-Franchise bildet hierbei die große Ausnahme, denn mit jedem weiteren Eintrag scheint die Kritik sich mehr und mehr mit Lob zu überschlagen. So ist „Toy Story 3“ bis heute nicht nur der lukrativste Film der Reihe, er ist auch einer der insgesamt drei Animationsfilme, denen die seltene Ehre zuteil wurde, für einen Oscar in der „Bester Film“-Kategorie nominiert zu werden. Dies schafften davor nur Disneys „Die Schöne und das Biest“ und Pixars „Oben“. Die ersten Reaktionen zu „Toy Story 4“ sind ähnlich euphorisch.

Nach „Toy Story 4“, „Onward“ und „Soul“ hat Disney noch drei weitere Pixar-Filme angekündigt, die bis 2022 erscheinen sollen. Auch bei ihnen wird es sich um Originalfilme handeln, und nicht um Fortsetzungen. Zu Titel und Inhalt ist zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt.