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Remake-Flut bei Disney: „Kevin – Allein zu Haus“ mit Überraschung?

Aktuell fluten die Remakes animierter Disneyklassiker die Kinos – Filme wie „Die Schöne und das Biest“, „Aladdin“ und zuletzt „Der König der Löwen“ haben bereits lukrative, wenn auch wenig inspirierte Neuverfilmungen erhalten. Mit der Übernahme von Fox hat Disney im März 2019 die Rechte an einer Fülle weiterer Filme ergattert, die nun dem Remake-Treatment unterzogen werden sollen – darunter auch der 1990er Weihnachtsklassiker „Kevin – Allein zu Haus“.

von Paul Kunz

Seit der 71 Milliarden US-Dollar schweren Übernahme von 21st Century Fox legt Megakonzern Disney nach und nach seine Pläne für die erworbenen Marken offen. So wurde etwa bereits über eine mögliche Inklusion der X-Men ins Marvel Cinematic Universe gesprochen, sowie Pläne zur Fortführung der „Alien“- und „Planet der Affen“-Reihe angekündigt.

Nun hat Disney-Chef Bob Iger in einem Investoren-Gespräch die Pläne zu den familienfreundlicheren Filmen des übernommenen Studios offenbart: Aktuell befinden sich Reboots zu gleich vier erfolgreichen Komödien-Franchises in Arbeit. Diese werden allerdings nicht fürs Kino produziert, sondern für Disneys neuen Streamingdienst Disney+, der kommenden November in den USA starten wird.

Bei den betroffenen Franchises handelt es sich einerseits um die kultige Weihnachtskomödie „Kevin – Allein zu Haus“, aber auch um die „Gregs Tagebuch“-Reihe, sowie „Nachts im Museum“ und „Im Dutzend billiger“. Laut Iger liegt die Intention der Remakes darin, die Kult-Filme „für eine neue Generation“ zu interpretieren. Dass die Filme dem Mäusekonzern risikofrei große Mengen Geld einbringen, mag auch ein entscheidender Faktor gewesen sein.

Zu einem „Kevin“-Remake von Disney kursieren bereits seit 2018 Gerüchte, noch bevor die Fox-Übernahme überhaupt abgewickelt war. Es wurde über eine radikale Änderung der Prämisse des Originals gemunkelt – demnach könnte es diesmal nicht um einen Jungen gehen, der sich mit Einbrechern anlegt, sondern um ein Ehepaar, das es mit einem diebischen Kind aufnehmen muss. Womöglich handelt es sich beim Remake-Kevin also um eine bösartigere Version des von Macaulay Culkin verkörperten Originals. Den Gerüchten zufolge liebäugelt man für die Besetzung des Ehepaars mit Comedy-Stars Melissa McCarthy und Will Ferrell. Dan Mazer, der bei „Dirty Grandpa“ Regie führt und bei „Borat“ als Co-Autor fungierte, gilt als Top-Favorit für den Regiestuhl. Da es sich hierbei um Spekulationen handelt, kann sich bei Plot und Personal aber noch einiges ändern.

Es ist auch nicht das erste Mal, dass Remake-Pläne zu „Kevin – Allein zu Haus“ auftauchen. Im Sommer 2018 sollte unter Fox der Film „Stoned Alone“ (ein Wortspiel mit dem englischen Titel „Home Alone“) entstehen, produziert von „Deadpool“-Star Ryan Reynolds. Darin verpasst ein Mittzwanziger seinen Flug für den Ski-Urlaub und beginnt daraufhin, sich daheim zu bekiffen. Bald absolut paranoid trifft er zahlreiche Abwehrmaßnahmen gegen mögliche Einbrecher – und dann versucht tatsächlich jemand ins Haus einzubrechen. Der Status des Films ist unklar, doch Disneys aktuelle Pläne mit der Marke dürften das Projekt in ziemliche Bedrängnis bringen.

Einen Starttermin für Disneys „Kevin“-Remake und die anderen geplanten Neuauflagen gibt es zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht.

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