Während der omnipräsente „Coronavirus“ bei den Filmfestspielen in Berlin kein allzu großes Thema war, gibt es Gerüchte, wonach die in 2.5 Monaten geplanten Filmfestspiele von Cannes deswegen abgesagt werden könnten: Cannes gehört mit Venedig und Berlin zu den größten und prestigeträchtigsten Filmfestivals der Welt, der spätere Oscars-Gewinner „Parasite“ startete seinen Siegeslauf letztes Jahr dort.

Das Problem ist, dass Cannes an der Cote D’Azur liegt, also an der italienischen Grenze, und es in Italien große Probleme mit der Ausbreitung des Coronavirus gibt. In Berlin etwa waren während der gesamten Zeit der Berlinale keine Fälle bestätigt gewesen.

Eine Sprecherin des Festivals Cannes beschwichtigte: Es sei noch zu früh, über eine Absage zu spekulieren. Und weiter:

“The Festival de Cannes is monitoring carefully the developments and the latest guidelines provided by the local, national and international authorities regarding the coronavirus, and is in direct link with the Alpes-Maritimes’ administrative office. As of today, it is still premature to express assumptions on an event scheduled in two months and a half.“

Branchen-Insider wie Kurator Cedric Succiavelli denken da schon weiter, er postete heute: „And every other hour an important cultural French event is being canceled. If you ask me, Cannes is just a matter of time sadly.“

Während es also durchaus möglich erscheint, dass Cannes heuer abegsagt werden könnte, bleibt die Frage, was mit den Filmen passieren würde, die dort ihre Premiere feiern sollen, unter anderem handelt es sich da um die neuen Werke von Paul Verhoeven, Wes Anderson, Nadav Lapid, Chloe Zhao, Naomi Kawase und anderen: Sollte Cannes 2020 tatsächlich ins Wasser fallen, würden diese Filme wohl in die Line-Ups von Toronto, Locarno oder Venedig aufgesaugt werden – falls diese überhaupt wie geplant stattfinden. (ck)