Viele wollten es nicht wahrhaben, nun kommt es tatsächlich: Netflix fährt in ganz Europa für zumindest 30 Tage seine Datenübertragung herunter. Ultra-HD-Streaming wird es wohl ab jetzt nicht mehr geben, die Nutzer müssen mit niedrigerer Qualität vorlieb nehmen. Aufgrund der „außerordentlichen Herausforderungen durch das Coronavirus“ werde das Unternehmen die Bitraten seiner Videos reduzieren, wie es in einem Statement heißt.

Man will also die Datenmengen in seinem Video-Streamingdienst in Europa drosseln, um die Netze in der Coronavirus-Krise zu entlasten. Netflix reagierte damit heute auf einen Aufruf von EU-Kommissar Thierry Breton, der gestern mit der Netflix-Führungsriege rund um Chef Reed Hastings gesprochen hatte um darum gebeten hatte. Die Netflix-Nutzer sollten trotzdem einen Dienst mit „guter Qualität“ bekommen, versicherte die US-Firma. Nach Einschätzung des Unternehmens wird Netflix durch den Schritt aber 25 Prozent weniger Datenverkehr verursachen.

Der Hintergrund: Große Datenmengen bei HD-Streaming

Video-Streaming benötigt große Datenmengen, die das Internet belasten. Bei einer höheren Bildauflösung gibt es ein schärferes Bild, weil mehr Pixel dargestellt werden. Dafür werden aber auch mehr Daten übertragen. Netflix empfiehlt für HD eine Internetgeschwindigkeit von fünf Megabit pro Sekunde, während es bei Standardauflösung drei Megabit pro Sekunde sind. Ein großer Datenanstieg bedeutet das noch bessere Utra-HD-Format: Hier empfiehlt Netflix 25 Megabit pro Sekunde.

Quellen: SZ – Süddeutsche Zeitung; ORF.at