Weihnachtsfilm-Geschmäcker sind unterschiedlich: Die einen stehen auf die alten Hollywood-Klassiker („Ist das Leben nicht schön?“), die anderen auf Kitsch („Liebe braucht keine Ferien“), wieder andere auf Werke mit Lokalkolorit („Single Bells“) – und manche auf Filme, die sie nostalgisch an ihre Kindheit zurückdenken lassen („Kevin allein zu Haus“ als Paradebeispiel). Auch „Versprochen ist versprochen“ von Brian Levant ist so ein Film aus den 90-ern, der zwar bereits bei Erscheinen von der Kritik zerrissen wurde, aber über all die Jahre beim Publikum dennoch äußerst populär blieb und alljährlich auf diversen TV-Sendern wiederholt wird und in vielen Wohnzimmern im Heimkino zu sehen ist.

von Christian Klosz

In „Versprochen ist versprochen“ spielt Arnold Schwarzenegger Howard Langston, einen gutmeinenden Familienvater, der als Vertreter aber zu viel arbeitet und seine Familie, also Gattin und Sohn Jamie, schon mal vernachlässigt. So auch zu Weihnachten: Erst kommt er zu spät zur Karate-Vorführung des Sohnemanns, dann vergisst er auch noch, den „Turboman“ für Jamie zu besorgen, der heißeste Scheiß, den die Konsumindustrie dieses Jahr abgeworfen hat. Naiv meint Harold, am Weihnachtsabend noch schnell eine dieser Hightech-Puppen besorgen zu können, was sich natürlich als Irrtum herausstellt. Was folgt, ist eine Odyssee, eine tour de force durch Konsumtempel und Spielzeughöllen, auf der Suche nach dem Turboman, die gleichzeitig die Suche nach der wahren Bedeutung von Weihnachten ist.

„Versprochen ist versprochen“ kann nicht mit grandiosem Schauspiel glänzen, hat aber das Herz am rechten Fleck und äußerst sanfte Gesellschaftskritik in Form von Konsumkritik: Die Werbeindustrie bombardiert tausende Kids mit fragwürdigen Messages, die sich in deren Köpfen festsetzen, die diese an ihre Eltern weitergeben, denen nichts übrig bleibt, als ihren Kleinsten das Gewünschte zu kaufen, wollen sie sie nicht enttäuschen. Diese Jagd nach seelenlosen Konsumgütern lässt die wahre Bedeutung des Festes in den Hintergrund rücken, so die Aussage, ein Werteverfall, den „Versprochen ist versprochen“ beklagt. Die wahre Bedeutung wäre dann: Verlässlichkeit, Zusammenhalt, Ehrlichkeit, Familie, Liebe, die in bunten Farben, mit Slapstickeinlagen, etwas Humor und manchen Richtung Trash abdriftenden Einlagen vermittelt wird, eine recht konservative Message also, die aber in ihrer Verbindung mit erwähnter Konsumkritik durchaus bekömmlich ist.

Alles in allem bietet „Versprochen ist versprochen“ gute Unterhaltung, einige Lacher, mehrere dämliche Sager mit Kultpotential („Put that cookie down!„) und – vor allem – Nostalgie-Feeling pur für all jene, die in den 90ern aufgewachsen sind. Auch ein Film, den man bedenkenlos seinen Kindern vorsetzen kann, so vorhanden.