Filme haben viele Eigenschaften: Unterhaltung, Eskapismus, Berieselung, Aufklärung, aber auch Abbildung des realen Lebens in all seinen Facetten. Dazu gehören auch die Schattenseiten des Daseins, die viele besonders faszinieren und den idealen Stoff für Filme und Serien bieten. Dazu gehört auch das Thema “Sucht”, das in der Filmgeschichte immer wieder bearbeitet wurde. Wir haben eine Auswahl von 6 Filmen, die das Thema auf ganz unterschiedliche Art behandeln.
Der Rausch
Der aktuelleste Film in unserer Liste ist jedenfalls dieser, der erst kürzlich im Kino startete: In „Der Rausch“ geht es um eine Gruppe Männer mittleren Alters, die ein Expermiment startet: Jeden Tag will man einen bestimmen Alkoholpegel halten, um so die Leistungsfähigkeit zu steigern. Man folgt damit der Prämisse eines norwegischen Philosophen: Dieser Lehre nach haben Menschen im Normalzustand zu wenig Alkohol im Blut, um ihr volles soziales und berufliches Leistungspotential auszuschöpfen. Dass das auf Dauer nicht gut gehen kann, kann man sich denken. Die Hauptrolle übernimmt Mads Mikkelsen, inzwischen wurde der Film mit Preisen (u.a. Oscar, Europäischer Filmpreis) überhäuft.
The Gambler
Dieser Film handelt von der Spielsucht und der ambivalenten Faszination des Glücksspiels: Jim Bennett (Ethan Hawke) ist ein hochverschuldeter und spielsüchtiger Professor für Literatur. Er leiht sich von mehreren Kredithaien Geld und verspielt es. Seine Mutter Roberta gibt ihm schließlich 260.000 US-Dollar, um seine Schulden zu begleichen und sein Leben zu retten, doch er verspielt auch dieses Geld. Eine Abwärtspirale gerät in Gang, aus der Jim nur noch schwer herauskommen kann. “The Gambler” illustriert die Gefahr, die von Glücksspielen ausgeht, besonders dann, wenn man keine Casino Erfahrung mitbringt: Niemand ist davor gefeit – nicht einmal ein Literatur-Professor.
Scarface
Der Film basiert auf einem Drehbuch von Oliver Stone („Wall Street“, „JFK“), der vor seiner Regie-Karriere in diesem Bereich reüssierte. Gedacht war „Scarface“ stets als politischer Film, als Kapitalismuskritik, doch er zeigt auch, wie Drogen – in diesem Fall vor Allem Kokain – ein Leben zerstören können. Tony Montana (Al Pacino) ist ein Flüchtling aus Kuba, der in den USA eine neue Chance sucht. Schnell kommt er auf den Geschmack der Gier, des „Immer-mehr-Wollen“: Geld, Kokain, Macht – „The World is yours“ wird das neue Motto. Es gibt bestimmt tiefgründigere Filme, doch sehenswert ist „Scarface“ allemal. Die Geschichte von Aufstieg und Fall des Tony Montana kann als Warnung für all jene gelten, die zu hoch hinaus wollen. Ironie der (Film-)Geschichte: „Scarface“ galt mit seiner zur Schau gestellten protzigen Ausstattung lange Zeit als Vorbild für die Hip-Hop-Kultur, die der Idee „from the bottom to the top“ ja nicht unbedingt übermäßig kritisch gegenübersteht.
Fear and Loathing in Las Vegas
Der Sportjournalist Raoul Duke (Johnny Depp) und sein Anwaltskollege Dr. Gonzo (Benicio Del Toro) rasen 1971 in einem gemieteten Chevy Impala über den Highway Richtung Las Vegas, wo ersterer über das weltberühmte Mint 400-Motocross-Offroad-Rennen in der Wüste berichten soll. Dass die Arbeit nur Nebensache ist, wird schnell klar, denn die beiden sind mit allerhand Rauschgift im Kofferraum ausgestattet. Der Film von Terry Gilliam ist eine skurrile Suche nach dem amerikanischen Traum, den die beiden in Spielcasinos und mit Drogenexperimenten zu finden erhoffen: Eine
großartige Adaption des autobiografischen Romans von Hunter S. Thompson.
Ohne Limit
Eddie (Bradley Cooper) ist Autor und leidet unter einer Schreibblockade. Die Krise hat ein Ende, als er eine neue vermeintliche Wunderpille entdeckt: Plötzlich arbeitet sein Gehirn auf Hochtouren, er lernt in Rekordzeit Klavierspielen und diverse andere Fähigkeiten, seine Probleme sind ade. Sie hilft ihm dabei, sein Leben wieder auf die Reihe zu kriegen, seine Ex zurück zu erobern und eine Menge Geld an der Börse zu verdienen. Doch dann setzen Nebenwirkungen ein… Ein origineller, ungewöhnlicher SciiF-Thriller.
Leaving Las Vegas
Drehbuchautor Ben (Nicolas Cage) hat alles verloren: Seine Frau, sein Kind und seinen Job. Schuld daran war der Alkohol, davon ist er bis heute nicht weggekommen. Weil er nichts mehr hat, was ihn am Leben hält, verbrennt er sein ganzes Hab und Gut und reist in die Glitzerwelt von Las Vegas, wo er seinen Selbstmord auf Raten finalisieren will. Um der Einsamkeit zu entfliehen, engagiert er die Prostituierte Sera – jedoch nur, um zu reden. Zwischen den beiden entwickelt sich eine ungewöhnliche, unerwartete Romanze – mit offenem Ende: Ein berührender, emotionaler Film, der keinen kalt lässt, besetzt mit hervorragenden Darstellern.