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“Shang Chi: The legend of the ten rings” – Kritik

Das Marvel Cinematic Universe (MCU) ist in seiner vierten Phase. Die ersten drei brachten unfassbaren Erfolg, unter der Schirmherrschaft des Disney-Konzern wurde das Comicuniversum zum finanziell erfolgreichsten Franchise der Filmgeschichte. Doch wie geht es jetzt weiter? Nach der Eroberung des kleinen Bildschirms durch Disney+-Serien wie “WandaVision” gab es die Rückkehr auf die große Leinwand nach der coronabedingten Pause in Form von “Black Widow”. Dessen Veröffentlichungsstrategie – gleichzeitig im Kino und auf Disney+ – schrieb mehr Schlagzeilen als der Film selbst, denn Scarlett Johansson verklagte Disney. Die vierte Phase ist also wirklich eine Neuorientierung – neue Formate, neue Veröffentlichungsstrategien und nicht zu vergessen, auch neue Helden.

von Marius Ochs

“Shang Chi: The Legend of the Ten Rings” ist dabei wirklich etwas Neues. Zumindest kamen er und seine Side-Kicks nicht einmal namentlich in anderen MCU-Veröffentlichungen vor. Komisch, ist sein Shang Chis Vater doch quasi unsterblich und durch die Macht der titelgebenden zehn Ringe seit einem Jahrtausend einer der mächtigsten Männer der Welt. Doch die Verbindungen zum restlichen MCU belaufen sich auf einige Cameos und beiläufige Erwähnungen von Ereignissen aus “Avengers: Infinity War”.

Sonst ist der Film aber, wer hätte es gedacht, nichts Neues. Ja, die Superhelden-Origin-Story hat sehr viel mit dem wortwörtlichen Kampf mit dem Erbe der Eltern zu tun. Ja, es gibt Nebencharaktere, die nur für die (im Auge des Betrachters) witzigen One-Liner im Film da sind. Und ja, der Film endet mit einem großen CGI-Kampf, bei dem durch die Luft geflogen wird. Trotzdem: “Shang Chi” ist einer der besten Marvel-Filme seit langer Zeit. Das schafft er vor allem durch die besten Kampfszenen, die bisher im MCU zu sehen waren. Die manchmal sogar ungeschnittenen Martial Arts-Kämpfe und auch die CGI-Schlachten sahen selten so gut aus. Regisseur Destin Daniel Cretton, der eigentlich eher für ruhigere Filmperlen wie “Short Term 12” verantwortlich ist, inszeniert hier wahrlich ein Actionspektakel, bei dem man gerne zuschaut.

Noch besser macht den Film natürlich, dass die Geschichte, die teilweise in Flashbacks erzählt wird, trotz aller Klischees dennoch funktioniert, vor allem durch die spannende visuelle Umsetzung des Kampfes um Leben und Tod im Finale. Wie bei vielen Marvel-Produktionen der letzten Monate steht thematisch Trauer im Vordergrund.

Fazit:

“Shang-Chi” wird niemanden vom MCU überzeugen, der den Filmen bisher nichts abgewinnen konnte. Doch die bewährte Formel wird hier auf eine spannende Art und Weise wiederholt und die bekannten Themen wurden selten visuell so ansprechend umgesetzt. Außerdem sind die Kampfszenen die Besten des Franchises – und das ist für eine Reihe aus Action-Filmen kein ganz unwichtiges Kriterium.

Bewertung:

Bewertung: 8 von 10.

(79/100)

Bild: (c) Disney/Marvel

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