Wenn es draußen kälter wird und die Halloween-Deko allmählich in Weihnachtsschmuck umgetauscht wird, werden auch auf Netflix etwaige Halloween-Specials von neuen Weihnachtsfilmen abgelöst. Bereits seit einigen Jahren veröffentlicht der Streaming-Anbieter jährlich eine ganze Reihe an Filmen passend zur Festtagszeit. Das Motto: Hauptsache es sieht nach Weihnachten aus. Handlung und Thematiken müssen dabei nicht zwangsweise etwas mit Weihnachten zu tun haben, solange im Hintergrund Unmengen an Dekoration zu sehen sind. „Prinzessinnentausch 3: Auf der Jagd nach dem Stern“ (“The Princess Switch 3”) ist die jüngste Addition der Netflix-Kollektion an „Weihnachts-Rom-Coms“.
von unserer neuen Autorin Lena Wasserburger
Kurz vor der Ausrichtung des großen Weihnachtsfests wird der „Stern des Friedens“, ein Relikt, das eigens für die Feierlichkeiten aus dem Vatikan angeliefert wurde, gestohlen. Um den Stern rechtzeitig wieder zurückzubekommen, holen sich Königin Margaret (Vanessa Hudgens) und Prinzessin Stacy (Vanessa Hudgens) Hilfe bei Margarets verbrecherischer Cousine Fiona (ebenfalls: Vanessa Hudgens). Neben der Schatzsuche geht es, wie so oft, auch um die Liebe.
„Prinzessinnentausch“ 1 und 2 waren weniger Weihnachtsfilm als vielmehr eine Art Doppelgänger-Komödie. Die Prämisse dieser Art von Film: Es gibt zwei oder mehr Charaktere, die sich zum Verwechseln ähnlich sehen und im Laufe des Films die Rollen tauschen. Im Falle von „Prinzessinnentausch“ spielte man mit diesem Konzept zwei Filme lang. Man kann dem dritten Teil durchaus zugutehalten, dass er etwas anderes versucht, als die ersten beiden Teile der Reihe. In „Prinzessinnentausch 3“ kommt man an dem klassischen Verwechslungsspiel zwar nicht vorbei, doch zumindest ist es nicht der Ausgangspunkt der Handlung. Dieser ist eher die Schatzsuche.

Die überraschende Protagonistin von “Prizessinnentausch 3” ist die Antagonistin des zweiten Films: Fiona. Zwar kann man Fiona als unterhaltsamer bezeichnen, als es die anderen beiden Doppelgängerinnen sind, zu einem guten Charakter macht sie das jedoch nicht. Jede einzelne Figur dieses Films hat nur eine einzige Eigenschaft und auch, wenn man bei einer Weihnachts-Rom-Com wohl nicht mit besonders komplexen Figuren rechnen darf, ist doch auffällig, wie flach die Charaktere hier sind. Dass die, allen voran Margaret und Stacy, so eindimensional wirken, ist zu einem großen Teil Vanessa Hudgens‘ Schauspiel(un)leistung geschuldet. Hudgens scheint sich nämlich oftmals schwer zu tun, zwischen den drei Doppelgängerinnen zu unterscheiden. Die emotionale Tiefe, die der Film gerne hervorrufen würde, erreicht er also nicht. Auch die romantische Weihnachtsstimmung bleibt aus, es sei denn der Anblick von festlicher Garderobe und hübschen Lichtern reicht dafür schon aus.
Fazit:
Fans der Reihe, Kinder oder Menschen, die sich einfach entspannt zurücklehnen und berieseln lassen wollen, finden in „Prinzessinnentausch 3: Auf der Jagd nach dem Stern“ sicherlich den richtigen Film. Wer sich hier allerdings etwas anderes erwartet, als ein simples, billiges Konzept mit einem Mistelzweig garniert, das wenig mit Weihnachten und noch weniger mit einer guten Rom-Com gemeinsam hat, der möge in der Weihnachtszeit nach einer anderen Art der Unterhaltung Ausschau halten.
…zum Beispiel hier: Die besten Weihnachtsfilme im Rating
…oder hier: Die 15 besten Weihnachtsfilme aller Zeiten
Bewertung:
(35/100)
Bilder: (c) Netflix