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„LX 2048“: Kritik zum DVD / BluRay – Start

Wenn ein Film sich selbst mit „Blade Runner“ vergleicht, geht damit eine gewisse Erwartungshaltung einher. Man erhofft stilistischen Hochglanz und dystopische Tiefe, aber mit beidem kann das SciFi-Drama „LX 2048“ von Guy Moshe, seit kurzem auf DVD und BluRay erhältlich, nicht aufwarten.

von Christian Klosz

„Im Jahr 2048 ist die Strahlung der Sonne tödlich, tagsüber findet kein Leben außerhalb geschützter Häuser statt. Die meisten Menschen flüchten sich in virtuelle Welten. Familienvater Adam ist unheilbar erkrankt. Schon bald soll per Gesetz ein Klon seinen Platz einnehmen. Panisch sucht Adam nach Lösungen, bevor er von seinem eigenen Upgrade ersetzt wird, das dann seine Kinder erzieht.“ – so heißt es in der offiziellen Inhaltsangabe zu dem erstmals 2020 in den USA veröffentlichten Werk. Hinzufügen muss man, dass Adams (James D’Arcy) Ehe mit Gattin Reena (Anna Brewster) zerrüttet ist, er sich davor und vor beruflichen Sorgen und Zukunftsängsten in eine virtuelle Beziehung mit der fiktiven Maria flüchtet, die schließlich seine Ehe endgültig vor eine Zerreißprobe stellt. Und dann ist da noch der Programmierer Donald Stone, dessen Auftritt im Film offenbar einzig den Zweck hat, seinen Darsteller Delroy Lindo in den Credits nennen zu können.

Mit dem stilistischen Hochglanz klappt es in „LX 2048“ so gut wie gar nicht, denn teilweise hat man das Gefühl, hier ein unfertiges filmisches Manuskript vor sich zu haben. Diesen Eindruck verstärkt die Tatsache, dass es Regisseur und Drehbuchautor Moshe zu keinem Zeitpunkt gelingt, seine zweifellos vorhandenen Einfälle in einen schlüssigen und stimmigen Gesamtzusammenhang zu bringen. Mit der dystopischen Tiefe wird es also auch nicht so recht, wenngleich der Film schon eher an seiner (technischen) Umsetzung krankt als an der durchaus attraktiven Grundidee.

Fazit

„LX 2048“ ist am Ende ein eher zahnloser dystopischer Entwurf, der relevante Themenkomplexe (AI, Klimawandel, gesellschaftliche Krise, sozialer Rückzug…) zwar richtig erkennt und durchaus kreativ adressieren will, aber auf halber Strecke liegen bleibt: Viele interessante Ansätze sind nicht zu Ende gedacht oder machen einfach keinen Sinn, und die visuelle, inszenatorische und auch dramaturgische Umsetzung offenbart so viele Schwächen, dass nicht einmal das hier zu applizierende Label „Independent-Film“ sie charmant zu überdecken vermag.

Der Film hätte Potenzial und man ertappt sich dabei, doch wieder den „Play“-Button zu drücken, obwohl man das Ganze eigentlich schon aufgeben wollte, weil man am Ende doch wissen will, wie die Geschichte ausgeht. Aber für sein nächstes Projekt wünscht man Guy Moshe einen Skript-Supervisor und einen talentierten und versierten Regisseur und Kameramann/frau an die Seite. Seit 6.5. auf DVD, BluRay und als VOD.

Bewertung

Bewertung: 5 von 10.

(51/100)

Bild: (c) Tiberius Film

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