Das Subgenre der Buddy-Cop-Comedy ist in den letzten Jahren ein wenig untergegangen. Gerade Detektivgeschichten bemühen sich allerdings spätestens seit der Agatha Christie-Neuverfilmungen von Kenneth Branagh (zuletzt „Tod auf dem Nil“) um ein Comeback. Warum sollten Buddy-Cop-Comedys das also nicht auch versuchen? Dennoch: Ein Sequel zur Komödie „Ein Mordsteam ermittelt“ aus dem Jahre 2012 hätte wohl niemand auf dem Schirm gehabt. Aber in Hauptdarsteller Omar Sy, der in der Netflix-Serie „Lupin“ mitwirkte und Regisseur Louis Leterrier sah Netflix wohl genug Potenzial, um grünes Licht für „Ein Mordsteam ermittelt wieder“ zu geben.

von Lena Wasserburger

Im Netflix-Sequel schließen sich die ehemaligen Partner Ousmane (Omar Sy), ein Oberkommissar mit hoher Erfolgsrate und einem Hang zum Regelbrechen, und François (Laurent Lafitte), dessen Narzissmus ihm eine Degradierung zum herkömmlichen Bezirkspolizisten eingebracht hat, erneut zusammen, um einen Mord aufzuklären hinter dem bedeutend mehr steckt als zunächst angenommen.

Die Handlung ist relativ simpel und eben das, was man sich von einem Film dieses Subgenres erwarten darf. Die Geschichte ist unterhaltsam auf eine sehr vertraute Art und Weise, denn ja, alles, was in „Ein Mordsteam ermittelt wieder“ geschieht, hat man schon bedeutend öfter als nur einmal gesehen. Der Film orientiert sich klar an einem altbekannten Rezept, dessen Zutaten simpler nicht sein könnten. Ein ungleiches, sich durchgehend zankendes Team von Polizisten? Check. Eine ulkige Verfolgungsjagd? Check. Ein Bösewicht-Unterschlupf in den Bergen samt Schurkenkeller? Ebenfalls Check. Diese Liste könnte noch eine Weile so fortgeführt werden, fest steht also: Von Originalität ist hier keine Spur. Tragischerweise ist vielleicht genau das der Grund dafür, dass Filme dieser Art zuletzt eher in den Hintergrund gerückt sind.

Leider kann auch der Humor des Films kann das Ruder nicht wirklich herumreißen. Französische Komödien sind oft gerade aufgrund des schwarzen Humors beliebt, deshalb überrascht es nicht, dass „Ein Mordsteam ermittelt wieder“ hier dieselbe Schiene fährt. In diesem Fall leider nicht so erfolgreich. Rassismus, Sexismus, Homophobie, alle diese Themen finden in den Gags des Films Erwähnung, lustig sind sie allerdings meistens nicht. Potenzial für Witze gibt es im Film genug, doch der Humor ist einige Male so unbeholfen, plump und durchaus unangenehm, dass es nicht für Lacher oder belustigtes Schmunzeln, sondern maximal für ein Augenrollen reicht. Enttäuschend ist das gerade deswegen, weil sowohl Omar Sy als auch Laurent Lafitte ihre Rollen grundsätzlich auf charmante Art und Weise spielen und beide Schauspieler in der Vergangenheit bereits ihr komödiantisches Talent bewiesen haben.

Wenn man den Film für etwas loben kann, dann wohl dafür, dass er das „Feeling“ einer Buddy-Cop-Comedy gut einfängt, wobei auch das, man siehe die zuvor kurz erwähnte Checkliste, kein außergewöhnliches Kunststück ist. Die Chemie zwischen Sy und Lafitte stimmt auch, die Interaktionen der beiden sind der Selling Point des Films und würden noch viel mehr Spaß machen, wenn der eine oder andere Spruch aus dem Skript gestrichen worden wäre.

Fazit

Es war klar, dass man sich von „Ein Mordsteam ermittelt wieder“ nicht erwarten konnte, dass der Film das Rad neu erfindet. Doch zumindest ein wenig mehr wäre hier definitiv drin gewesen. Man nehme zwei gute Schauspieler, cleveren, aktuellen Humor und entferne ungefähr ein dutzend Klischees und schon hätte man einem ausrangierten Konzept neues Leben einhauchen können. In diesem Fall war die Fortsetzung von „Ein Mordsteam ermittelt“ zwar eine Überraschung, allerdings eine eher ernüchternde.

Bewertung

Bewertung: 5 von 10.

(46/100)

Bild: (c) Netflix