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“Massive Talent”: Kritik zum Kinostart des Films, in dem Nicolas Cage Nicolas Cage spielt

Massive Talent

Nicolas Cage ist Nicolas Cage! So weit sind sich alle einig. Nun hat das selbst Nicolas Cage begriffen und nimmt sich in diesem Film seiner bisher ambitioniertesten Rolle an: Nicolas Cage. Das Ergebnis namens “Massive Talent” ist ab heute in den deutschen und österreichischen Kinos zu bewundern.

von Christoph Brodnjak

Die Karriere von Nicolas Cage (Nicolas Cage) steht auf eher wackligen Beinen, seine Traumrolle bleibt ihm verwehrt und er versinkt in Schulden. Die Beziehung zu seiner Frau Olivia (Sharon Horgan) ist auch alles andere als rosig, ist man schließlich geschieden. Seine nun sechzehnjährige Tochter ist von ihm auch nur noch genervt. So beschließt er, in den Ruhestand zu gehen. Doch da zieht sein Agent (Neil Patrick Harris) ein besonderes Angebot an Land. Der reiche Unternehmer Javi (Pedro Pascal) will ihn zu seiner Geburtstagsfeier einladen, für eine Millionen Dollar. One Last Job sozusagen.

Eigentlich hat der desillusionierte Schauspieler absolut keine Lust auf diesen Job, aber was tut man nicht alles für das liebe Geld. Stellt sich noch dazu heraus, dass Javi ein Riesen Nic Cage – Fan ist, und sogar ein Drehbuch für ihn geschrieben hat. Dem nicht genug, schaltet sich auch noch der amerikanische Geheimdienst ein, der Javi für einen Waffenschmuggler hält. Und wer bietet sich besser für die Rolle des geheimen Informanten an als Hollywood-Promi Nic Cage?

Die Chemie zwischen Nic Cage und Pedro Pascal ist abgesehen von den zahlreichen Referenzen und Memes zum Schaffen und der Person Nic Cage der wahre Kern von “Massive Talent”. Sie reden über die Karriere, Familie, die Liebe und ihre Lieblingsfilme. Es ist nicht oft, dass man auf der Leinwand zwei Männern dabei zusieht, wie sie eine ehrliche und nicht nur rein oberflächliche Freundschaft entwickeln. Das liegt hier vermutlich vor allem an den beiden Darstellern, die beide sehr viel Freude bei der Arbeit gehabt zu haben scheinen.

Der eigentliche Star ist aber natürlich Nicolas Cage selbst, obwohl weniger als Person denn als Marke. “Massive Talent” ist gespickt mit Referenzen zu diversen ikonischen Filmen und Charakteren des seit Jahrzehnten aktiven Schauspielers. Der gesamte Film ist ja an sich ein einziger Gag, und als solcher ist er auch durchwegs von Anfang bis Ende sehr unterhaltsam, und auch witzig. Vielleicht zwar nicht immer ganz so clever, wie er von sich selbst denkt zu sein, aber Fans von Nic Cage und schwarzen Action-Komödien werden dennoch auf ihre Kosten kommen.

Bei einer solchen Prämisse könnte man ja durchaus auch nervös sein, dass der Film sich zu sehr auf seinen Referenzen und dem Kult – Status seines Stars ausruht. Es zeigt sich aber, dass er genauso gut funktionieren würde, wenn es sich bei “Nic Cage” um eine fiktive Figur handeln würde. Anstatt “Con Air” könnten die Charaktere auch einen erfundenen Film im Fernsehen schauen. Dass es sich dabei um eine echte Person handelt, ist mehr Bonus-Gimmick als Existenzberechtigung. Die Referenzen sind aber auch gut genug ausbalanciert, dass ein extensives Wissen oder gar Sympathie für die früheren Filme von Nic Cage keine Voraussetzung sind, sondern lediglich die Cherry on Top. Es schadet natürlich trotzdem nicht, Klassiker wie “Con Air” oder “Face/Off” gesehen zu haben.

Fazit

Heißt das nun, dass der Humor für eingefleischte Nic Cage – Fans zu oberflächlich oder zu simpel ist? Möglich ist natürlich alles, aber vermutlich werden die meisten ihren Spaß mit “Massive Talent” haben, ob sie nun wegen Nicolas Cage ins Kino gehen, oder einfach nur zu einer unterhaltsamen Action-Komödie mit charismatischen Schauspielern ihr Popcorn mampfen wollen.

Bewertung

Bewertung: 8 von 10.

(75/100)

Bilder: © 2022 LEONINE

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