Es ist so weit, der Monat hat sein Ende erreicht und gipfelt heute an Halloween. Wer bereits jetzt ratlos vor seinem Abspielgerät steht und nicht weiß wie er die Lieben heute Abend erschrecken soll, bekommt wie versprochen weitere Anspieltipps für einen gelungenen Abschluss des Schocktobers. Wir wünschen viel Spaß und gutes Gruseln! Wer den ersten Teil verschlafen hat, kann hier nochmal nachlesen.

Dämon: Trau keiner Seele (1998)

Mit seinem typischen 90’s Flair reiht sich „Dämon: Trau keiner Seele“ genüsslich in die Riege stilprägender Thriller ein – für einen Sprung ganz nach oben fehlt aber das gewisse Etwas. Die düstere Ausrichtung und die straffe Erzählweise sorgen für Spannung, gegen Ende verketten sich dann jedoch die logischen Ungereimtheiten. Der starke Cast, die konsequente Tonalität und die greifbare Bedrohung besorgen letztlich einen guten, wenn auch keinen höllisch guten Film. (bei Amazon Prime Video im Abo!)

Appendage (2023)

Unter wuchtigen Technobeats fährt „Appendage“ seichten Body-Horror auf, der eigentlich eine ziemlich gute Botschaft in sich trägt: Innere Dämonen sind scheiße, können aber auch dabei helfen ein besserer Mensch zu werden. Ausgespielt wird das Thema leider eher mittelmäßig, und sympathische Figuren sucht man wie die Spritze im Heuhaufen. Ein nettes Anhängsel, das nicht lange im Gedächtnis haften bleibt. (bei Disney+ im Abo!)

Shrew’s Nest (2014)

„Shrew’s Nest“ gelingt das Kunststück seine offensichtliche Inspiration um eine tragische Ebene zu erweitern. Diese lässt uns mit der Protagonistin mitfiebern, sie gleichzeitig verabscheuen und sorgt bis zum entfesselten Finale für Spannung. Diese transportiert der Film zwar nicht über die komplette Spielzeit – und auch nicht jeder Twist ist so schlau wie er angedacht war – aber in Gänze ist das spanische Werk ein blutig inszeniertes Kammerspiel mit guten Akteuren. (Via Home of Horror Gratiszeitraum zu streamen!)

Crawl (2019)

Ein Film, der niemandem wehtut – wenn man von den zwei Protagonisten absieht. „Crawl“ bietet exakt das, was Trailer und Marketing sugarieren (wuff wuff): ein zwangloses creature survival Gebräu mit brauchbaren Effekten, einer affektierten Familiengeschichte und einer so kurzen Laufzeit, dass es fast niemanden stören wird. Ein kleiner Snack für zwischendurch, sagte der Alligator und zermalmte das nächste Körperteil. Wohl bekommt’s.

Warlock – Satans Sohn (1989)

Zugegeben, die Tricktechnik war auch für damalige Verhältnisse nicht das Blutrote vom Ei, und auch die Story kämpft mit einer gewissen Einfallslosigkeit, aber „Warlock“ ist eine nostalgische Zeitreise zurück in frühe Kindheitstraumata. Heutzutage sticht eher der komödiantische Trash-Faktor heraus und sorgt so für zwanglose Unterhaltung, die sich bestens für Genre-Einsteiger eignet und Bock auf die Fortsetzungen macht.

The Collector (2009)

Anfänglich eher auf Spannung ausgelegt dreht „The Collector“ spätestens in der zweiten Hälfte ordentlich an der Gewaltschraube und erinnert somit nicht nur optisch an die SAW-Reihe, als diese noch reizvoll war. Der raue Look passt dabei perfekt zum Antagonisten, der entmenschlicht dem Sadismus frönt und dessen einziges Motiv der Spaß an der Sache scheint. Terrorkino der fiesen, wenn auch anatomisch komplett unlogischen Sorte.

The Cell (2000)

Man stelle sich vor Jennifer Lopez könnte ordentlich schauspielern und die Effekte wären dem heutigen Standard angemessen… aber auch so ist „The Cell“ eine wunderbar bizarre Mixtur aus Thriller und Sciene-Fiction-Fantasy-Horror. Besonders die Traumsequenzen sind ein sprudelnder Quell der Kreativität, der auch nicht an roter Farbe spart. Leider nimmt der Film erst in der zweiten Hälfte richtig Fahrt auf, und ist dann zu schnell vorbei.

Der Weiße Hai (1975)

Leinen los für einen der größten Klassiker der Horrorfilm-Geschichte: Auch ein halbes Jahrhundert später hält „Der weisse Hai“ technisch überraschend gut mit, bietet zwei abwechslungsreiche Hälften und profitiert von sympathischen Charakteren. Im letzten Drittel kann der Film dann spannungstechnisch leider nichts mehr zusetzen, insgesamt ist der Kultstatus hier aber angemessen und verständlich.

Echoes (1999)

Wer den „Echoes“ der Vergangenheit lauscht, wird sich erinnern warum die 90er ein goldenes Jahrzehnt für düstere Thriller waren. Eine konsequent erzählte Story ohne Nebengeräusche, simpel aber effektiv geschriebene Figuren und auch visuell wird nicht viel rumexperimentiert. Kevin Bacon wandelt teils haarscharf am overacting vorbei, aber insgesamt ist das solides Kino mit hohem Unterhaltungswert.

Der Killer in mir (2019)

Entgegen seines fürchterlich generischen Titels ist „Der Killer in mir“ ein überraschend kreatives und unterhaltsames Portrait mentaler Erkrankung und überzeugt mit gelungenem Spannungsbogen samt bizarren Body-Horror Anleihen. Leider sind die schauspielerischen Leistungen eher im unteren Drittel angesiedelt und das Ende ist letztlich ein wenig zu abstrus, insgesamt fliegt das Werk aber viel zu deutlich unter dem Radar.