Film plus Kritik - Online-Magazin für Film, Kino & TV

Unabhängig. Eigenständig. Cinephil. – “Film is a disease. When it infects your bloodstream, it takes over as the number one hormone; the antidote to film is more film.”

Über Film plus Kritik

  • gegründet im März 2017 von Christian Klosz in Wien
  • Selbstdefinition: Online-Magazin für Film, Kino & TV
  • Inhalt: Regelmäßige Updates und News, Kritiken zu aktuellen Filmen, Serien und Film-Klassikern, Listen, Info-Material und Hintergrundwissen zur Geschichte des Kinos und Films und deren bedeutender Vertreter, Interviews, Berichte von Filmfestivals, Filmanalysen und -essays, Kommentare zu aktuellen Themen der Film- und Kulturbranche

Inhaltliche Ausrichtung:

Die Absicht dieser Website ist es, Interessierte für die Welt des Bewegtbildes und die Vielfalt der Filmwelt zu begeistern. Das zur Verfügung gestellte Material möchte auch einen Einblick in die Entstehungsbedingungen von Filmkunst bieten und unsere Redaktion versucht stets, ihre Arbeit an den Parametern inhaltliche Tiefe, Gründlichkeit der Analyse und stilistischer Anspruch auszurichten.

Ebenso ist es unsere Absicht, einen eigenständigen Blick auf das Medium “Film” und die Kulturtechnik “Kino” zu entwickeln – und diesen unseren Leser/innen näher zu bringen -, der sich sowohl vom verbreiteten “mainstream-approach” (Blockbuster, Franchises, Eventkino…) abhebt, als auch eine kritische Distanz zur etablierten und mit ihren eigenen Codes versehenen “Cineasten-Kultur” einnimmt.

Wir wollen unsere Leser/innen dazu animieren, sich bewusst mit Filmen (Serien) aller Art auseinanderzusetzen, und eine eigene Meinung und Position zu beziehen – ebenso wie wir selbst das nach besten Wissen und Gewissen versuchen.

Statement der Chefredaktion zur filmtheoretischen und “politischen” Ausrichtung:

Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass die politische Ausrichtung eines/r Filmkritiker/in, ebenso wie seine/ihre sexuelle Orientierung, Religion, Geschlecht oder Herkunft völlig unerheblich für die fachliche Qualifikation ist: Ausschlaggebend ist einzig und allein die Fähigkeit, Filme zu “lesen”, und diese Lesart in einer eigenständigen und idealerweise kreativen und anspruchsvollen Form wiederzugeben. Da gerade in letzter Zeit verstärkt eine “Verengung” filmtheoretischer Diskurse feststellbar ist, die der intendierten Ausrichtung unserer Arbeit entgegen läuft, sehen wir uns zu dieser Klarstellung angehalten.

Wir versuchen, Film(kunst) aus einer Vielzahl individueller, subjektiver Perspektiven abzubilden, deren Kombination ein möglichst breites Panorama darstellen soll, unterschiedliche, auch divergierende Sichtweisen und Bewertungen zu Filmen/Serien sind eine Bereicherung, kein Manko. In letzter Zeit ist eine zunehmende “Politisierung” der Filmkritik feststellbar; eine “identitätspolitisch aufgeladene” Filmkritik greift um sich, die dazu tendiert, Filme nicht mehr rein nach cineastischer, dramaturgischer, inszenatorischer oder schauspielerischer Qualität zu beurteilen, sondern nach ideologischen oder “politischen” Kriterien zu ordnen, im Extremfall wird dieser Aspekt zum einzig zulässigen und relevanten Kriterium erhoben. Inzwischen findet dieser Zugang auch Niederschlag in der Umsetzung von Filmstoffen und der Filmproduktion an sich.

Wenngleich die gesellschaftlichen (Entstehungs-)Bedingungen von Kunst(produktion) oder deren propagierte “Ideologien” natürlich relevante Faktoren sind, sind sie nur wenige von vielen, vielleicht auch die unwichtigsten, jedenfalls nicht die einzig bedeutenden. Diskurs und Filmkritik im Besonderen wird verkürzt, eindimensional, oberflächlich und in letzter Konsequenz langweilig, wenn sie sich stets nur auf diesen einen Aspekt fokussiert. Sie wird vorhersehbar, paternalistisch, besserwisserisch, überheblich, bekommt pseudo-religiöse, starr-ideologische und dogmatische Züge und wird so nicht nur ungenießbar, sondern auch der Filmkunst in ihrer Breite und Vielfalt nicht gerecht.

Was heißt das nun für unsere Praxis? Dass wir unseren Leser/innen mitunter Zugänge, Sichtweisen, Meinungen und Bewertungen bieten, die nicht unbedingt dem derzeitigen “Mainstream” entsprechen. Gleichzeitig steht es unseren Autor/innen auch frei, rezente filmtheoretische Zugänge wie etwa die feministische Filmtheorie für sich zu adaptieren und zu nutzen, während es anderen Autor/innen frei steht, diese und deren Schwachstellen zu kritisieren, auf andere theoretische Schulen (z.B. Autorentheorie) zurückzugreifen und ihren eigenen, individuellen Blick auf Film(e) zu werfen.

Unterschiedliche Perspektiven sollen einander ergänzen und nicht ausschließen oder gar bekämpfen, jede Meinung und Sichtweise ist zulässig, sofern sie in angemessenem Ton und argumentativ untermauert vorgebracht wird, und dies soll idealerweise dazu beitragen, Dinge auch “aus der Sicht der/des anderen” sehen und verstehen zu können.

Christian Klosz, Chefredakteur

Ergänzung: Nichtsdestotrotz hat auch die Meinungsfreiheit ihre Grenzen. Unsere Arbeit gründet bedingungslos auf einem aufgeklärten (im Sinne von: den Idealen der Aufklärung verpflichteten) Weltbild. In diesem Rahmen ist jede Meinung zulässig und kann und soll diskutiert werden. Die unreflektierte in-Frage-Stellung von Wissenschaft, Logik, Fakten, Evidenzen (etwa in Form von “alternativen Fakten”) ist keine Meinung, sondern Wahnsinn und in seiner Rückständigkeit nicht mit den Idealen einer aufgeklärten und modernen Gesellschaft vereinbar.

Zudem sind Ideale des Humanismus, die Vorstellung eine liberalen, aber solidarischen Gesellschaft, die allen die gleiche Chance auf Teilhabe ermöglicht, eine persönliche Überzeugung, die in die Arbeit einfließen und sich in ihr widerspiegeln soll.


Statement der Chefredaktion zum aktuellen Zustand der Film/Kinobranche angesichts der Corona-Pandemie:

Entwicklungen der letzten Jahre haben der Film- und vor allem der Kinobranche stark zugesetzt: “Streaming” als neues, populäres Bewegtbild-Medium fordert(e) die Branche als Ganze heraus, umso mehr die Kinos, die zunehmend Publikum an die leicht verfügbaren und günstigeren Plattformen verloren. In Folge der Corona-Pandemie und damit anfangs verbundener Kinoschließungen war das “Heimkino” zeitweise die einzige Option, Filme und Serien zu sehen. Viele Kinos entwickelten gute und vernünftige Schutzkonzepte, um ein sicheres Kinoerlebnis auch in diesen Zeiten zu gewährleisten.

Mit der ausschließlich politischen und aus medizinischer Sicht irrigen (siehe: Einschätzung der WHO-Weltgesundheitsorganisation) Beendigung der Pandemie fielen trotz weiterhin bestehender, aber veränderter Bedrohungslage alle Schutzmaßnahmen und damit war/ist heute ein sicheres und angemessen angenehmes Kinoerlebnis für alle (etwa auch: Risikogruppen, “Vulnerable”, etc.) nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt möglich. Wenngleich jede/r individuelle Maßnahmen treffen kann, sich zu schützen, verunmöglicht das gesellschaftliche Klima derzeit die Teilhabe gewisser Gruppen am kulturellen Leben.

Es war immer meine persönliche Überzeugung, dass Film und Kino allen gehört und niemand davon ausgeschlossen werden darf. Solange es keine an die neue Realität angepassten Schutzkonzepte oder massive Investitionen der Kinobetreiber in “saubere Luft” (via Luftfilter) gibt, ist unreflektierte Euphorie über die “Rückkehr des Kinos” unangebracht, falsch und verkommt zu reinem Fetischismus, da sie nur unter Ausblendung bedeutender Tatsachen und basierend auf falschen Grundannahmen entstehen kann. Angesichts der “harten letzten Jahre” und vielfältigen Herausforderungen ist die Freude über ein scheinbar zurückkehrendes Kinopublikum seitens der Branche zwar nachvollziehbar, doch der Preis dafür ist zu hoch.

Wer sich um die “Zukunft des Kinos” sorgt, muss sich gezwungenermaßen für sinnvolle und nachhaltige Konzepte einsetzen, wie das in anderen Ländern bereits passiert oder bei uns etwa im Bereich Umwelt und Klimaschutz auch in der Branche Usus ist.

Diese Überlegungen stellen eine persönliche Ansicht und tiefe Überzeugung dar und ich kann nicht garantieren, dass sie von allen Autor/innen und auf dieser Seite Mitwirkenden geteilt wird. Dennoch ist es mir ein Anliegen, diese Gedanken zu teilen.

Christian Klosz, Chefredakteur, 23.4.2023


Interview des Chefredakteurs mit “Blogger-Helden”: https://www.blogger-helden.de/blog/blogger-im-interview-christian-213


Interesse? Fragen? Feedback? Anmerkungen? – Mail an: filmpluskritik@hotmail.com


“Film is a disease. When it infects your bloodstream, it takes over as the number one hormone; it bosses the enzymes; directs the pineal gland; plays Iago to your psyche. As with heroin, the antidote to film is more film.”

Zitat Frank Capra

“Filme können einem soviel bedeuten wie die Gesellschaft eines bestimmten Menschen. Und wenn Filme so sehr ein Teil des Lebens werden, dass man ohne sie nicht mehr leben kann, dann ist das doch schön. So etwas wollte ich anderen Menschen gern geben”

Zitat Martin Scorsese

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