Nun hat also auch das Kult-Horror-Franchise seine Fortsetzung der Fortsetzung: Pünktlich zu Halloween kommt der achte Teil von “Saw” in unsere Kinos. Und das Fazit ist mehr als durchwachsen.
Zehn Jahre nach den letzten Jigsaw-Morden tauchen an verschiedenen Orten Leichen auf, die auf bestialische Weise gerichtet wurden. Die Handschrift deutet auf John Kramer, den Jigsaw-Mörder, hin, was unmöglich zu sein scheint, ist er doch seit Langem tot. Hat er einen Nachfolger gefunden, einen Nachahmungs-Täter, oder lebt er doch immer noch?
“War dieser Film wirklich nötig?” So lässt sich ein erstes Fazit von “Jigsaw” kurz zusammenfassen. Sicher, Hardcore-Fans der Serie werden daran Gefallen finden, doch wirklich Neues liefert der Film nicht. Im Zentrum steht, wieder einmal, ein krankes Spiel, das jemand mit 5 schuldigen Unschuldigen spielt, um sie mit ihren bisherigen Verfehlungen im Leben zu konfrontieren, und sie zur Reue zu zwingen. Wirkte diese Idee in den ersten zwei bis drei Teilen noch kreativ, interessant, und ansatzweise gar innovativ und jedenfalls faszinierend, kennt man die Denke des perfiden Racheengel-Psychopathen Jigsaw inzwischen, und mag kaum noch überraschen.
Die Folter-Szenen wirken alle etwas holzschnittartig inszeniert, die Regie ist insgesamt rar an Höhepunkten. Wirkliche Spannung, gut gemachter Suspense, wie zuletzt etwa in “Split”, kommt selten auf.
Bis zum Schluss hält sich “Jigsaw” aber wacker, eben eine typischer achter Teil, nicht wirklich schlecht, aber auch nicht gut. Das Ende allerdings wirkt allzu bemüht, zu konstruiert, um wirklich ernst genommen zu werden. Man hat den Eindruck, die Autoren wollten mit aller Gewalt einen Bezug zum “Saw”-Universium herstellen, eine Verbindung zu den ersten Teilen, die logisch äußerst löchrig wirkt, und eher an den Haaren herbeigezogen, als wirklich sinnvoll und nachvollziehbar. Gelungene Plot-Twists, wie zum Ende von Teil 1, lassen sich eben nicht beliebig wiederholen, oder kopieren.In einem Wort: über-konstruiert.
Fazit des Films: “Jigsaw” ist über weite Strecken weniger Qual als etwas einschläfernd. Bis aufs üble Ende, das einen intellektuellen Folter gleichkommt, solide und sehbar, ohne dabei wirklich zu überzeugen, oder Neues ans Tageslicht zu bringen. Tipp für Interessierte: Sich lieber an die ersten Teilen halten. BEWERTUNG: 4/10*