Wer Fan klassischer Musik ist – oder zumindest beim im Frühjahr erschienenen und 6-Fach Oscar nominierten „Tár“ genau aufgepasst hat – dem sollte Komponist Leonard Bernstein ein Begriff sein. Die Musiklegende hat wohl auch in Bradley Cooper („A Star is Born“) einen Fan gefunden, dieser bringt am 20. Dezember mit „Maestro“ nämlich eine Filmbiografie über den Komponisten zu Netflix, bei der er Regie führt und den Maestro gleich selbst verkörpert. Ende November soll der Film zusätzlich für kurze Zeit im Kino zu sehen sein.

von Cedric Baumann

Anfang der Woche erschienen nun erste Bilder und ein kurzer Ausschnitt aus dem heiß erwarteten Biopic, die allerdings zu einer Kontroverse um Bradley Coopers Aussehen führten. Cooper entschied sich zur Verkörperung von Bernstein eine prothetische Nase zu tragen und entfachte dadurch Vorwürfe, durch die markante Nase antisemitische Stereotype zu verstärken. Kritikern zufolge sei Coopers eigene Nase jener des Komponisten bereits ähnlich genug und das Tragen einer Prothese zur Darstellung des jüdischen Komponisten sei nicht gerechtfertigt.

Bereits kurz nach Aufkommen der Vorwürfe verteidigten allerdings die Kinder Bernsteins Cooper und seine Darstellung ihres Vaters in einem Statement. Darin beschrieben Jamie, Alexander und Nina Bernstein das Engagement und die Leidenschaft, mit der Cooper sich dem Leben ihres Vaters widmete, und betonten seinen Respekt für diesen, der an jedem Schritt im Entstehungsprozess des Filmes zu spüren war. Außerdem ist sich Bernsteins Familie laut dem Statement sicher, dass ihr berühmter Vorfahre nichts gegen die Darstellung gehabt hätte, da es nun mal wahr wäre, dass er eine „nice big nose“ hatte.

Außerdem ist anzumerken, dass „Maestro“ mit Josh Singer einen jüdischen Co-Autor hat und unter anderem vom ebenfalls jüdisch-stämmigen Steven Spielberg (neben Martin Scorsese und anderen) co-produziert wurde.

Bild: (c) Netflix