„The First Slam Dunk“ – das beliebte japanische Manga von Takehiko Inoue erstmals als Spielfilm im Kino

Ryota Miyagi ist ein talentierter Basketballspieler und der Point Guard der Shohoku-Oberschule. Geboren und aufgewachsen in Okinawa, entwickelte er schon früh eine Leidenschaft für Basketball. Leider verstarb sein älterer Bruder, ein bekannter lokaler Spieler und Ryotas großes Idol, unter tragischen Umständen. Um die Lücke, die sein Bruder hinterließ, zu füllen, widmete sich Ryota voll und ganz dem Basketball.

In seinem zweiten Jahr an der High School bildet Ryota mit seinen Teamkollegen Sakuragi, Rukawa, Akagi und Mitsui das Basketballteam der Shohoku-Oberschule. Gemeinsam machen sie sich auf den Weg, um die nationalen Meisterschaft zu erobern. Ihr ultimatives Ziel ist es, die amtierenden Meister, die gefürchtete Sannoh Kogyo High School, besiegen. Ryota will es sowohl sich, seinem geliebten Bruder im Himmel, seiner Familie als auch all denen zu beweisen, die nie an ihn geglaubt haben. „Begleiten Sie Ryota Miyagi und sein Team auf ihrem Streben nach Basketballruhm. Der Anime-Spielfilm „The First Slam Dunk“ nimmt das Publikum mit auf diese ungewöhnliche Reise und ist jetzt in ausgewählten Kinos zu sehen.

von Christian Klosz

„The First Slam Dunk“ war ein kolossaler Kinoerfolg in Japan und weiteren, vor allem asiatischen Ländern beschieden. Mehrere hundert Millionen spielte der Film weltweit bisher ein und wurde so zum fünft-erfolgreichsten Anime-Film aller Zeiten. Nun landet das vom Autor der originalen Manga-Reihe „Slam Dunk“, Takehiko Inoue, realisierte und inszenierte, 2-stündige Werk auch in unseren Kinos.

Soviel vorweg: Man muss kein ausgewiesener Manga- oder Anime-Kenner sein, um Gefallen an „The First Slam Dunk“ zu finden. Der Film lebt in erster Linie von seinen rasant inszenierten Sequenzen auf dem Basketballfeld, wo die Teams von Sannoh und Shohoku in einem epischen Match aufeinandertreffen. Man muss nicht einmal Basketball-Fan sein, um sich dabei zu unterhalten: Die Charakteristiken des Sports werden in realitätsnaher Weise vermittelt, die Animationen (eine unglaublich gelungene Mischung aus 2D-Handzeichnungen und 3D-Animationen) machen das Geschehen spürbar und greifbar.

Während die Szenen auf dem Platz das Highlight von „The First Slam Dunk“ sind, zählen die Sequenzen, die die Hintergrundgeschichte von Ryota erzählen, eher zum Schwachpunkt. Für Zuschauer, die nicht mit dem Manga-Vorbild „Slam Dunk“ vertraut sind, ist es mitunter schwer, in die etwas ausgefranste Handlung hineinzufinden. Manchmal erweist sich das Vorgehen des Regisseurs, die Spielszenen durch „emotionale“ Szenerien aus dem Leben Ryotas abseits des Platzes zu unterbrechen, als nicht zwingend vorteilhaft. Umso weniger, weil diese nicht chronologisch präsentiert werden. Autor/Regisseur Inoue folgt hier vermutlich eher seiner ihm vertrauten Struktur eines Manga-Buchs als jener, die ein Spielfilm vorgeben würde.

Andererseits: Weit über die Hälfte der Handlung von „The First Slam Dunk“ spielt sich tatsächlich auf den Basketballfeld ab. Was auch ungewöhnlich für einen Spielfilm ist. So ist das Endresultat zum Großteil der Laufzeit eine dramatisierte Adaption eines sportlichen Wettkampfs, die aber nie langweilig wird, weil sie nicht nur technisch erstklassig, sondern auch enorm spannungsreich umgesetzt wurde.

Fazit

Ein in seiner filmischen Struktur ungewöhnlicher Film, dem es aber trotzdem gelingt, durch tolle Animationen und ein unfassbar rasantes Tempo zu überzeugen. Gewisse erzählerische Längen werden durch die Liebe zum Detail und die offenkundige Liebe der Macher zum Sujet wettgemacht, sodass „The First Slam Dunk“ nicht nur für Manga/Anime-Fans zu empfehlen ist.

Bewertung

Bewertung: 8 von 10.

(80/100)

Seit 5.12. in ausgewählten Kinos.

Weiterlesen:

-> Kulturkritik und Ökologie in Hayao Miyazakis “Chihiros Reise ins Zauberland”

Bilder: © Plaion Pictures / I.T.PLANNING,INC. 2022 / Polyfilm