Vergangenes Wochenende wurden in Park City im US-Staat Utah die Preise des renommierten Sundance-Filmfestival verliehen. Zu den Siegern kann sich auch die einzige österreichische Produktion beim Festival zählen: „Sea of Shadows“, ein Dokumentarfilm des Wiener Produktionshauses Terra Mater Factual Studios.

In „Sea of Shadows“ zeigt Regisseur Richard Ladkani die prekäre Situation des Golfs von Kalifornien, wo mexikanische Drogenkartelle in Kollaboration mit der chinesischen Mafia den seltenen Fisch Totoaba für lukrative Zwecke wildern und damit die dortige maritime Tierwelt bedrohen. Der dramatische Dokuthriller wurde mit dem Audience Award in der Kategorie für ausländische Dokumentarfilme ausgezeichnet. Doch Grund für Freude besteht für die Terra Mater Factual Studios nicht nur wegen der Auszeichnung durch das Publikum. Denn darüber hinaus konnte ein Vertrag mit National Geographic über die weltweiten Rechte an der Produktion abgeschlossen werden.

Doch „Sea of Shadows“ war nur einer der Sieger. In 28 Kategorien wurden Preise an die insgesamt 194 Filme verliehen, die dieses Jahr auf dem Festival zu sehen waren. Den Grand Jury Preis für US-amerikanische Spielfilme erhielt Regisseurin Chinonye Chukwu für „Clemency“, ein Film, der von einer Gefängnisaufseherin handelt, die eine Bindung zu einem Insassen des Todestrakts aufbaut. Nanfu Wang und Jialing Zhangs Doku über die Auswirkungen der chinesischen Einkindpolitik „One Child Nation“ gewann den Grand Jury Peis für die beste US-Doku.

Für den besten ausländischen Spielfilm wurde der Film „The Souvenir“ von der Jury ausgezeichnet. In der Geschichte über die erste Romanze einer jungen Filmstudentin verarbeitet die britische Regisseurin Joanna Hogg eigene Lebenserfahrungen. Die mazedonischen Filmemacher Ljubomir Stefanov und Tamara Kotevska überzeugten die Jury mit ihrer Dokumentation „Honeyland“ über die sich ändernden Umstände einer mazedonischen Imkerin.

von Paul Kunz

Bild: OTS