„Birth/Rebirth“ ist seit kurzem auf diversen Plattformen als VOD (Leih/Kauf) verfügbar.

Rose ist Pathologin. Mit menschlichen Emotionen kann sie nichts anfangen, einzig die Wissenschaft weckt in ihr Interesse an körperlichen Prozessen. Celie arbeitet als Hebamme im selben Krankenhaus. Als ihre kleine Tochter unvermittelt stirbt, aber die Leiche, die von Rose obduziert wurde, plötzlich unauffindbar ist, entdeckt sie, dass die Ärztin insgeheim mit der Reanimation von Toten experimentiert. Ein Schwein konnte bereits erfolgreich wiederbelebt werden, mit dem Mädchen gelang ihr nun der erste Versuch am Menschen. Die beiden Frauen beschließen, einen Pakt einzugehen, aber der Preis dafür ist hoch. (Fantasy Filmfest)

von Christian Klosz

Mit dem „Sundance“-erprobten Horror-Thriller „Birth/Rebirth“ legt Regisseurin Laura Moss ein moderndes Update des Frankenstein-Stoffes vor: Eine alleinerziehende Mutter verliert ihre 6-jährige Tochter durch eine plötzliche Krankheit. Eine schrullige Pathologin, die in ihrer Freizeit Gott spielt und Tote durch medizinische Experimente wieder zum Leben erwecken will schnappt sich den Körper des Mädchens. Die Mutter kommt ihr auf die Spur, in der Hoffnung, ihre Tochter wiederzusehen hilft sie der Pathologin bei ihrem Vorhaben, und siehe da: Die Kleine kann wirklich wiederbelebt werden. Doch wie immer, wenn Menschen Gott spielen wollen, geraten die Dinge außer Kontrolle.

„Birth/Rebirth“ ist ein grundsolider Horror-Thriller, der bekannte Motive des Genres weiterdenkt und updatet. Im Kern geht es auch um die Frage, welch pathologische Formen unverarbeitete Trauer annehmen kann. Mutter Celie (Judy Reyes) wirft schrittweise ethische Prinzipien über Bord, in der Hoffnung, ihre geliebte tote Tochter zurückzubekommen.

Der Film setzt nicht auf banale und primitive Schockeffekte, sondern bezieht seinen Horror aus dem beängstigenden Sujet, das auch Implikationen und Fragen über den Umgang mit modernster Medizin und deren Möglichkeiten aufwirft. Auf Schauspiel-Seite sticht Marin Ireland als verschrobene, teils beängstigende Forscherin hervor.

Wer anspruchsvollen Horror und kreative Genre-Kost mag, ist hier richtig. Nebenbei ist „Birth/Rebirth“ ein weiteres Beispiel dafür, dass man in letzter Zeit die interessantesten Nischenfilme oft als direct-to-VOD-releases findet.

Wertung:

Bewertung: 7 von 10.

(74/100)