Zum Mini-Jubiläum gibt es heute einen spannenden Thriller in bester Hitchcock-Manier, “Breakdown” von Jonathan Mostow:
Das Ehepaar Jeffrey und Amy Taylor (Kurt Russel und Kathleen Quinlan) möchte von Massachusetts nach Kalifornien umziehen und durchquert mit dem Auto das Landesinnere der USA. Bei einer Autopanne hilft der Trucker Warren (J.T. Walsh), der Amy bis zur nächsten Raststätte mit Telefon mitnimmt (oder das zumindest ankündigt). Jeffrey wartet vergeblich auf Hilfe, kann jedoch den Wagen inzwischen selbst wieder zum Laufen bringen. An der Raststätte angekommen, erkundigt er sich nach seiner Frau, doch diese ist nicht aufzufinden. Wen er auch fragt – niemand hat seine Frau gesehen, die örtliche Polizei gibt sich machtlos.
In Folge gerät Jeffrey in die Fänge einer gerissenen Trucker-Erpresserbande unter Führung von Warren, die seine Frau gekidnappt hat – und Lösegeld für ihre Freilassung fordert. Für Jeffrey beginnt ein einsamer Wettkampf gegen die Zeit.
Jonathan Mostow liefert in seinem Regie-Erstling einen solide inszenierten, trockenen und in seiner Machart geradezu nüchternen Thriller, der sich ganz auf das Wesentliche konzentriert: Den einsamen Kampf eines Mannes ums Überleben (und um das Leben seiner Frau). Kurt Russel macht seiner Sache recht ordentlich, mehr Kredit gebührt aber J.T. Walsh (z.B. “Eine Frage der Ehre”), der den bösen Trucker-Erpresser glaubwürdig und ordentlich fies verkörpert.
“Breakdown” erinnert einerseits an Hitchcock, andererseits an kurz davor in den 90-ern veröffentlichte Filme wie “Speed”: Auch dort spielt ein Großteil der Handlung “on the road”, ebendfalls geht es dort um einen Kampf um Zeit (und Raum) – wenngleich “Breakdown” nie ganz die Qualität des großartigen “Speed” erreicht. Ebenfalls erinnert fühlt man sich an Steven Spielbergs Erstling “Duell” (der damals nur im TV lief) – und dessen Ausgangslage sehr ähnlich der von “Breakdown” ist (ein Mann kämpft auf der Straße um Leben und Tod).
Ein furioses Finale (mit Happy End?) beendet schließlich nach gut 1.5 Stunden einen sehr ordentlichen Suspense-Thriller, schnörkellos inszeniert, der an den Nerven zehrt, und vor Allem für Freunde soliden Spannungskinos empfohen ist, das sich aufs Wesentliche konzentriert.
Christian Klosz