Nach der schicksalhaften Schlacht um Helms Klamm scheint sich das Blatt zugunsten des Ringträgers und seinen Gefährten gewendet zu haben, doch während Frodo immer tiefer in die Lande Mordors eindringt, erstarkt der Feind bereits erneut und holt zu einem vernichtenden Schlag aus. Getrieben vom unbändigen Glauben an das Fortbestehen der Menschheit verbünden sich die Völker und werden vom Thronfolger Gondors in ein allerletztes Gefecht geführt.
Der 2003 erschienene „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ ist der dritte und letzte Teil der von Peter Jackson verfilmten gleichnamigen Fantasy-Trilogie. Dem Film gelang ein sogenannter „Clean Sweep“, da er alle elf Oscars in den nominierten Kategorien gewann. Die Laufzeit des Epos erstreckt sich in der Kinofassung auf 197 Minuten, die erweiterte Fassung hat eine Lauflänge von sagenhaften 263 Minuten.
Simultan zum vorangegangenen Teil begleitet der Zuschauer auch zum Abschluss des Abenteuers das Geschehen aus verschiedenen Perspektiven. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf Frodo und seinem treuen Begleiter Sam, die sich mittlerweile in die feindlichen Reihen gekämpft haben und der finalen Vernichtung des Ringes immer näher kommen. Die Bürde ebenjenes Ringes wird mit jedem Schritt schwerer und die Rolle des Frodo Beutlin erweist sich als absolute Paraderolle von Elijah Wood, der von einigen zwar aufgrund seines immerwährend leidenden Blickes belächelt wird, sämtliche Emotionen aber auf den Punkt spielt. Stets an seiner Seite stellt sich Sam, gespielt von Sean Astin, als heimlicher Held der Geschichte heraus, der seinen Freund nicht von seiner Last befreien kann, ihn aber ohne Unterlass unterstützt und so maßgeblich an der Zielerreichung beteiligt ist.
Nicht weniger Anteil haben Aragorn, Legolas, Gimli und Gandalf, die mit vereinten Kräften die Stadt der Könige gegen die Heerscharen von Sauron verteidigen. Der Schlacht um Minas Tirith gelingt es dabei nicht nur an die Epik des Kampfes um Helms Klamm anzuknüpfen, sondern kann durch seine Bandbreite an Charakteren, Völkern und Richtungswechseln noch einmal zulegen und ist, trotz technologischem Fortschritt, immer noch absolut eindrucksvoll und wartet in der längeren Fassung sogar mit einigen tendenziell brutalen Einstellungen auf. Insgesamt schlägt der dritte Teil deutlich in die martialische Richtung aus und verdrängt die eingangs aufgezogene Melancholie. Wer nun fürchtet, dass die Emotionalität dabei auf der Strecke bleibt, wird von Peter Jackson gerade gegen Ende eines besseren belehrt. Die letzten Minuten drücken kräftig auf die Tränendrüse und lassen auch gestandene Krieger nicht unberührt.
Generell ist dem Werk anzumerken, dass der Regisseur aus vermeintlichen Fehlern der anderen Teile gelernt hat und nun alle Stärken zu einem Meisterwerk vereinen kann, das vergleichbare Genretitel mühelos in den Schatten stellt. Sämtliche Mitglieder des Casts wachsen über sich hinaus, der Spannungsbogen ist trotz der vierstündigen Lauflänge nahezu gleichbleibend hoch und auch bei multiplen Sichtungen verliert der Abschluss der Trilogie nicht einen Deut an visueller und erzählerischer Wucht.
Fazit:
In „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ wird nicht nur der neue König von Gondor gekrönt; nein, auch das Ende der dreiteiligen Saga setzt sich selber die Krone auf und gehört mit zum Besten, was jemals das Licht der Leinwand erblickt hat. Wenn der Abspann beginnt und die letzten Töne des Soundtracks einsetzen erwächst die Gewissheit, dass dies noch nicht der letzte Ausflug gen Mittelerde war und das zeitlose und an Vollkommenheit grenzende Prunkstück der Filmgeschichte möglicherweise schon in der nächsten Adventszeit wieder im Player landen könnte. Getreu nach dem Motto: Ein Film, sie auf ewig zu binden!
von Cliff Brockerhoff
Hat dies auf Film plus Kritik – Online-Magazin für Film & Kino rebloggt.