Groß war die Aufregung, als die Academy of Motion Picture Arts and Sciences bekannt gab, dass vier Preise bei der 91. Oscarverleihung am 24. Februar während der Werbepausen verliehen werden, um die Länge der Verleihung zu stutzen. Nun haben die Academy Officers, derzeit unter Führung von Präsident John Bailey, eine Stellungnahme veröffentlicht, um den Entschluss gegenüber den zahlreichen negativen Stimmen zu verteidigen.

Denn nicht nur Fans der Show zeigten sich von den Neuigkeiten enttäuscht. Viele namhafte Filmschaffende, darunter auch bereits Oscar-Nominierte und Gewinner, kritisierten in einem offenen Brief an die Academy deren Entscheidung. Unterschrieben haben unter anderem Spike Lee, Quentin Tarantino und Martin Scorsese. Den betroffenen Kategorien Beste Kamera, Bestes Make-up und beste Frisuren, Bester Schnitt und Bester Kurzfilm einen geringeren Status als den anderen Kategorien zuzuschreiben, sei eine Beleidigung an jene, die den jeweiligen Professionen nachgehen. Der Brief rief zu einem Widerruf der Entscheidung auf.

Die Academy Officers scheinen jedoch nicht einlenken zu wollen. Grund für die Aufregung sehen sie vor allem in kursierenden Fehlinformationen, die in der Stellungnahme richtiggestellt werden sollen. Darin wird die Sorgfalt betont, mit der die Entscheidung getroffen wurde und die breite Zustimmung, die diese von Gremien sämtlicher Kategorien erhielt. Erklärt wird weiters, dass die vier betroffenen Kategorien weiterhin im Dolby Theatre verliehen und im Rahmen der Sendung gezeigt werden, allerdings als Aufzeichnung zu einem späteren Zeitpunkt. Geschnitten werden die Auf- und Abgänge der Gewinner, nicht aber die Dankesreden. Auch in zukünftigen Shows sollen zwischen vier und sechs Preiskategorien für den Platz in den Werbepausen ausgewählt werden, wobei immer jene Kategorien ausgeschlossen werden sollen, die im Vorjahr betroffen waren. Wieviel Zeit dadurch tatsächlich eingespart wird, bleibt abzuwarten.

von Paul Kunz