Mit „Love Sarah – Liebe ist die wichtigste Zutat“ erzählt die deutschstämmige, britische Regisseurin Eliza Schroeder die Geschichte eines willensstarken Frauen-Trios, das sich nach einem Trauerfall zusammenfindet, um gemeinsam eine Bäckerei mitten im Londoner Stadtteil Notting Hill zu eröffnen: Ein Wohlfühlfilm, der abseits von Friede, Freude, Eierkuchen und Baisers eine einfach gestrickte, dünne Handlung ohne Spannungsbögen aufweist.  Am 11. September kommt der Film nun mit Verzögerung in die deutschsprachigen Kinos.

von Elli Leeb

Sarah ist leidenschaftliche Bäckerin und nun steht die langersehnte Eröffnung ihrer eigenen, kleinen Konditorei kurz bevor. Sarah verunglückt jedoch auf tragische Weise tödlich und lässt so ihre Geschäftspartnerin und langjährige Freundin Isabella (Shelley Conn), ihre 19-jährige Tochter Clarissa (Shannon Tarbet) sowie ihr Mutter Mimi (Celia Imrie) niedergeschlagen zurück. Kurzerhand beschließt das Mehrgenerationen-Trio, zu Ehren Sarahs die Bruchbude zu renovieren und unter dem Namen „Love Sarah“ eine Wohlfühloase für TortenliebhaberInnen zu eröffnen.

Der Film fokussiert zunächst auf erfrischende Weise die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den drei Frauenfiguren, ohne romantische Beziehungskonstellationen in den Mittelpunkt der Handlung zu stellen, wie man es von Feel-Good-Movies – wie „Love Sarah“ einer ist – gewohnt ist. Dennoch lassen Romanzen nicht allzu lange auf sich warten, erscheinen allerdings obligatorisch und schaffen es kaum, zu berühren. Ansonsten fährt die Handlung des Films durchwegs einen auf Harmonie bedachten Kurs, wodurch der Plot keine überraschenden Momente aufweist und keine Spannung aufkommen lässt. Sämtliche Konflikte beziehungsweise Hindernisse bei der Durchführung des Plans lösen sich – bereits bevor sich diese vollends entfalten können – auf, ohne dass sie das Publikum richtig hätte wahrnehmen können.  

Im Vordergrund steht für die Regisseurin das Thema der multikulturellen Diversität. In der Konditorei dürfen sich KundInnen Backwaren aus aller Welt beziehungsweise ihrer Heimat wünschen und so sind die Produkte genauso international wie die BewohnerInnen des Londoner Stadtteils Notting Hill selbst. Aus der Begegnung von Menschen verschiedener Altersgruppen und Kulturen kann eine wunderbare Kreativität entstehen – so die Botschaft – und dennoch wirkt der Film in seiner Inszenierung regelrecht weltfremd und die Figuren ohne Tiefgang.

Trotz alledem herrscht in „Love Sarah – Liebe ist die wichtigste Zutat“ eine liebevolle, charmante Atmosphäre vor, die zum Träumen einlädt. Auf sympathische Weise wird ein visuell stimmiges Ganzes der Londoner Nachbarschaft gezaubert. Obendrein sind die diversen kulinarischen Köstlichkeiten von Cremetörtchen, Schokoladen-Tartes bis hin zu Himbeer-Eclairs, die eigens von dem bekannten Spitzenkoch Yotam Ottolenghi für den Film kreiert wurden, wunderschön anzusehen.

Fazit

Das im Londoner Stadtteil Notting Hill angesiedelte Spielfilmdebüt der Regisseurin Eliza Schroeder „Love Sarah – Liebe ist die wichtigste Zutat“ ist ein harmonischer Unterhaltungsfilm, in dem ein durchsetzungsfähiges Frauen-Trio gemeinsam eine Konditorei eröffnet. 97 Minuten lang werden wunderschöne London-Aufnahmen mitsamt appetitlichen Süßigkeiten präsentiert. Dennoch bleibt von dem konfliktarmen Feel-Good-Movie am Ende nicht viel in Erinnerung.

Bewertung

Bewertung: 5 von 10.

Bilder: © Femme Films