Beim bloßen Blick auf den Cast von „Nine perfect strangers“ wird klar, dass Amazons neue Exklusiv-Serie einige Dollar verschlungen haben wird. Mit Michael Shannon, Melissa McCarthy, Luke Evans, Samara Weaving und Nicole Kidman finden sich gleich etliche namhafte und gestandene Hollywood-Größen im Aufgebot wieder, und auch rein optisch macht die Romanverfilmung einiges her. Die Vorzeichen passen also, doch kann der kammerspielartige Ausflug in die menschlichen Abgründe auch inhaltlich überzeugen?
Diese Frage lässt sich noch nicht abschließend beantworten, denn bisher sind lediglich drei der insgesamt acht Folgen veröffentlicht worden Diese wecken jedoch bereits gekonnt das Interesse und machen aber Appetit auf mehr. Thematisch dreht sich die Serie um eine Art Wellness-Resort, in dem Masha (Nicole Kidman) acht Fremde und scheinbar völlig wahllos ausgewählte Individuen zur Erholung empfängt. Eine Familie, die einen schweren Verlust verdauen muss, eine Autorin, deren Karriere sich dem Ende neigt oder ein drogenabhängiger Ex-Footballer – nichts deutet auf einen Zusammenhang hing. Doch schon am Ende von Folge eins wird klar, dass nicht alles so zufällig ist wie es scheint und die bloße Entspannung schnell einer schmerzvollen Therapie weicht. Masha berichtet von einer Nahtoderfahrung, einer zweiten Chance im Leben und davon, dass sie eben diese Dankbarkeit und Lust auf das Leben auch den Gästen wieder einhauchen möchte.

Die Wahl der Mittel ist dabei durchaus fragwürdig, und schnell zweifeln auch die Gäste an den Methoden, sodass immer wieder deutlich vernehmbare Spannungen innerhalb der Gruppe entstehen. Nicht, dass diese nicht völlig normal wären wenn unterschiedliche Charaktere auf engem Raum aufeinanderprallen, doch die Serie geht deutlich weiter und geleitet in kuriose und intensive Situationen, die natürlich von der Klasse des Ensembles profitieren. Egal ob gnadenloses overacting oder minimalistisches Minenspiel; schauspielerisch wird einiges geboten. So entblättern sich im Fortlauf mehr und mehr Geheimnisse über den Ort des Geschehens und vor allem über die Anwesenden, allesamt eingefangen in hochauflösenden und kraftvollen Bildern.
Wer gut geschriebene und dialoglastige Serien bevorzugt, sollte „Nine perfect strangers“ auf jeden Fall eine Chance geben und kann ab sofort auf Amazon Prime Video die ersten drei Folgen begutachten, nach denen erfreulicherweise auch immer noch nicht ganz klar ist wohin die Reise gehen soll.
Bilder: ©Hulu / Amazon
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WSenn ich den Cast so lese, frag ich mich gerade… naaa, gibt es keine Filmrollen mehr oder findet ihr plötzlich, dass Serien doch profitabel sind?
Die Serie ist in der Hochphase von Corona entstanden, da waren Filmangebote wahrscheinlich rar, sodass die Damen und Herren ein paar Minuten Zeit hatten. Und sind wir doch mal ehrlich: Serien sind doch auch nur lange Filme (und sicherlich auch sehr gut bezahlt) 🤣 // cb
Serien mögen gut bezahlt sein, gegen die Gagen der Filmindustrie kommen sie aber nicht an 😉
Kann natürlich sein, dass sie kleine Gagen akzeptiert haben, um überhaupt was zu tun zu haben 😉