Der Weg hier hin, er war ein holpriger. Viele hätten wohl gar nicht mehr damit gerechnet, dass dieser Tag überhaupt noch kommen würde. Zunächst die vielen Stolpersteine bei der Produktion: ein Hauptdarsteller, der eigentlich keinen Bock mehr hatte, ein Regisseur, der einmal mehr aufgrund kreativer Differenzen aus dem Projekt gekickt wurde, pandemiebedingte Kinoschließungen und Filmstartverschiebungen – ja, das Wort “Produktionshölle” drängte sich einem geradezu auf. Doch trotz aller Widrigkeiten können Cineasten weltweit dieser Tage das neueste Abenteuer von Bond, James Bond, in den Kinos bestaunen.
von Mara Hollenstein-Tirk
Bereits zum 25. Mal rettet der britische Agent mit dem Doppelnull-Status in “Keine Zeit zu sterben” die Welt vor dem perfiden Plan eines größenwahnsinnigen Schurken. Zum fünften Mal trägt er dabei die Züge Daniel Craigs. Mit dieser Anzahl kommt der kantige Darsteller sogar an die Vorgänger-Legenden Connery und Moore heran (die beiden durften jeweils sieben Mal die Kultfigur mimen). Man kann also ruhig davon sprechen, dass mit diesem Teil erneut eine Ära ihr Ende findet. Eine, die durchaus nicht immer rosig verlief. Während “Casino Royale” noch mit seinem harten, geerdeten Ton bei vielen Fans punkten konnte, fragt sich bis heute so gut wie jeder, was eigentlich “Ein Quantum Trost” sein sollte. “Skyfall” glättete anschließend erneut die Wogen dank eines beeindruckenden Bösewichts und einer durchdachten Story. Dann kam “Spectre” und schön langsam zeichnete sich ein Muster ab, denn auch hier schob die Fangemeinde eher Frust. Platt und eindimensional wirkte nicht nur Oberschurke Blofeld (schon an sich eine Kunst bei einem Darsteller wie Christoph Waltz), sondern auch Bond, der Held selbst, schien so überhaupt keinen Elan mehr versprühen zu wollen.
Nach dieser Rechnung müsste “Keine Zeit zu sterben” nun eigentlich wieder der Knüller sein; die Betonung liegt hier auf “müsste”, denn so hundertprozentig will die Agentenaction erneut nicht zünden. Was schade ist, denn während der Sichtung spürt man durchaus, dass die Verantwortlichen versucht haben, sich ein paar der Kritikpunkte zu Herzen zu nehmen – man spürt aber eben auch, dass am Ende nicht viel mehr dabei herausgekommen ist, als ein ziemlich typischer Vertreter der Craig-Ära. Wieder einmal finden wir nach anfänglichem Hoffnungsschimmer sehr schnell einen gebrochenen, vom Leben gebeutelten Charakter vor. Wieder einmal ist eine Frau schuld an der ganzen Misere. Wieder einmal ist der Bösewicht auf irgendeine Form mit dem Helden auf einer privateren Ebene verbandelt. Wieder lassen sich die Motive des Bösewichts auf ein simples “Weil ich es eben kann” herunterbrechen. Das Muster ist unverkennbar. Von überall her springen einem die Klischees nur so entgegen.
In diesem Fall beschleicht einen zusätzlich aber auch noch das Gefühl, dass man sogar die Produktionsschwierigkeiten im Hintergrund zumindest in Ansätzen erkennen kann. So findet der Film nie so richtig in seinen Flow, auf eine dramatische Sequenz folgt ein Actionblock, der einem beinahe die Schuhe auszieht, nur um dann wieder abrupt ins Drama zu wechseln. Das wirkt wenig homogen, ein bisschen planlos und nicht besonders rund. Aber, und hier muss man wirklich den Hut vor den Machern ziehen, wie oben bereits angedeutet, während die emotionalen Parts nicht immer zu überzeugen wissen, knallt die Action dafür ordentlich. Wahnwitzige Stunts, handgemachte, dreckigen Fights, in seine besten Momenten wissen die Bilder ebenso zu faszinieren wie zu elektrisieren. Am Ende reichen diese Momente, diese beeindruckenden Bilder, diese fesselnden Einstellungen aber nicht aus, um die vielen kleineren und größeren Schönheitsfehler tatsächlich wett zu machen.
Fazit:
Einige Höhen, ein paar mehr Tiefen: der letzte Auftritt Daniel Craigs als James Bond schafft es nicht auf ganzer Länge zu überzeugen, verliert sich zu oft in bereits bekannten Handlungselementen, liefert dafür aber auf visueller und actiontechnischer Ebene einige Augenschmaus-Momente. Insgesamt also durchaus eine Verbesserung zum Vorgänger, dennoch bei weitem nicht der beste Teil dieser Bond-Ära – die nun übrigens ganz eindeutig als beendet erklärt werden kann. “Keine Zeit zu sterben” ist seit 30.9. im Kino zu sehen.
Bewertung:
(66/100)
Bild: UPI
War das jetzt eine Kritik des Films, oder eher ein Statement über das eigene persönliche Empfinden zum Thema Bond? …
Ich empfinde es ähnlich. Handwerklich klasse gemachte Actionsequenzen, wunderbare Drehorte, viele Reminiszenzen an frühere Filme, aber auch Längen und einige Schwächen. Das Beziehungsdrama bleibt seltsam blass, das Motiv des Bösewichts ähnlich dünn wie schon in Spectre, für den ganzen Aufwand. Insgesamt schon ein guter Bond, aber er kommt nicht an den überragenden “Skyfall” heran, der mit seinem durchgängigen, durchkomponierten Spannungsbogen auch beim fünften Ansehen noch Neues entdecken und Gänsehaut entstehen lässt.
Der neue Bond ist ein verschnitten zwischen Rosamunde Pilcher u Bond. Fand den Film schlecht. Der Bond ist nicht mehr der Freauenheld Bond er wird zum Familien Mensch. Da kann ich wie gesagt einen Pilcher schauen und eine Frau als 007 geht gar nicht. Wie soll sie denn heissen, Freni Bond? Ja super. Wenn ihr eine Frau sehen wollt schaut Lara Croft. Es hat schon alles also lasst das Alte beim alten.
Wir sind in der Pause nach Hause bis anhin der schlechteste James Bond Film
Wir waren nach dem Film entsetzt! Mir fehlen immer noch die Worte und ich muss viel Überlegen um das alles zu ordnen und dann so zu schreiben das am Schluss nicht nur “so ein schei… Film” steht! Waren es am Anfang noch die gewohnten “Bond Bilder”, nahm das Drama ab der Bahnhofszene seinen unheilvollen lauf. Nur CUBA lies noch einmal kurz “Bond Atmosphäre” aufkommen. Der Rest war eine wild zusammen konstruierte, wirre Handlung. Auch der neue “Bösewicht” war nur ein Schatten seiner selbst. Das es nicht am Schauspieler lag wissen wir wohl alle. Das man im Film “Bond” von der “007” entkoppelt hat lässt für die Zukunft schlimmes befürchten. Das der Film Handwerklich gut gemacht ist steht für mich außer Frage und auch die Schauspielerischen Leistungen der Beteiligten sind im Rahmen ihrer Figuren durchaus in Ordnung. Und man muss auch nicht immer noch “eines oben drauf” setzen aber dank des Drehbuchs ist es einer der schlechtesten Bond Filme die ich je gesehen habe. Das Bond (nun wieder mit der 007) zum Schluss auch noch im Raketenfeuer stirbt ist das traurige Ende eines Films der bei mir unter “Thema verfehlt, setzen, 6” läuft. Wenn man Bond schon nicht mehr als 007 wollte, hätte man ihn auch mit Frau und Kind auf seinem Segelschiff in den Sonnenuntergang in Rente segeln lassen können. Ich hätte ihm seinen Martini als Rentner gegönnt, seine Macher wünschten ihm leider nur den Tod……………..
Das trifft es wohl: https://www.achgut.com/artikel/uns_bleibt_nichts_erspart_james_bond_mit_kuscheltier Bond ist tot. Man sollte sich die alten oo7 reinziehen und fertig. Politisch-korrekten Bullshit will ich dort nicht sehen, das hat mich schon bei Star Wars genervt. Ich hoffe, dass eine Riegen unabhängiger Filmemacher aufkommt, die dreckige und unkorrektes Kino macht. Ich habe vor ein paar Tagen nochmal “Ein Fremder ohne Namen” von/mit Eastwood gesehen. Allein schon die beiden Vergewaltigungsszenen wären heute nicht mehr möglich und sind ein Schlag ins Gesicht aller metoo-Muschis. Gut so.
Ich bin Segler: daher: das Beste die wunderschöne 46 Fuß Holzyacht. Einige Gags OK. Rest : so la la…….