Christoph Waltz ist wieder in einer Hauptrolle zu sehen – diesmal in einer neuen Amazon Prime Serie, die sich mit viel Stil und etwas schwarzem Humor der Frage widmet, wie weit man für einen stabilen Arbeitsplatz gehen würde. Drehbuchautor und Produzent Tony Basgallop („Servant“, „Teachers“) bringt den Roman von Bentley Little, in dem eine jungen Videospiele-Firma nach dem Tod ihres Gründers von einem mysteriösen neuen Geschäftsführer übernommen wird, auf die Bildschirme: Ein erster Eindruck zu den Folgen eins und zwei von “The Consultant”.

Von Natascha Jurácsik

CompWare ist ein in Los Angeles ansässiges Unternehmen, das von dem jungen Sang Woo (Brian Yoo) gegründet wurde und mit großem Erfolg Videospiele für Handys entwickelt. Die erste Folge beginnt mit dem Besuch einer Schulklasse in der Firma, der allerdings in einer bizarren Tragödie endet, nachdem eines der Kinder – anscheinend „vom Teufel besessen“ – Sang erschießt. Zunächst nehmen Creative Liason Elaine (Brittany O’Grady) und Entwickler Craig (Nat Wolff) an, dass sie sich wohl neue Jobs suchen müssen – doch da taucht plötzlich wie aus dem Nichts ein Geschäftsberater namens Regus Patoff (Christopher Waltz) auf, um den Laden in Sangs Namen zu übernehmen. Doch sein merkwürdiges Verhalten, tyrannisches Auftreten und der zweifelhafte Vertrag mit Sang wecken bei den Angestellten Skepsis und Sorge.

Interessant ist zunächst der lockere Ton von “The Consultant”, der auf den ersten Blick auf eine herkömmliche Komödie schließen lässt, allerdings ziemlich schnell durch den gewaltsamen Tod von Sang Woo unterbrochen wird. Der Soundtrack ist stilistisch passenderweise an Videospielmusik angelehnt und hebt die satirische Atmosphäre gekonnt hervor, was in den vereinzelten Momenten des Schocks für Kontrast und somit Spannung sorgt. In der zweiten Folge wird der schwarze Humor, welcher die Serie ausmacht, immer klarer und wird von Waltz‘ Performance als schräger, jedoch unheimlicher Geschäftsmann perfekt unterstrichen.

Doch auch seine Co-Stars Britanny O’Grady und Nat Wolff liefern respektable Leistungen ab: Elaine ist empathisch und ambitioniert, was in manchen Situationen für einen inneren Konflikt sorgt, den O’Grady subtil wiedergibt; allerdings macht das die Figur auch etwas durchschaubar, was sich im Laufe der Staffel hoffentlich ändert. Craig ist unterhaltsam und weniger von seiner Position abhängig als Elaine, wodurch die zwei Charaktere sich trotz einzelner Schwächen sehr gut ergänzen.

Ebenfalls gelungen ist die Optik: Das Set-Design fängt den Look einer modernen Tech Company hervorragend ein und hebt gleichzeitig mit neonfarbenen Lichtakzenten und der verworrenen, dunklen Architektur die bedrohliche Stimmung hervor, welche von Patoff ausgeht.

Fazit

Christoph Waltz als teuflischer Chef – der Anfang der neuen Amazon Prime Produktion „The Consultant“ ist definitiv vielversprechend. Wer die Geschichte nicht allzu ernst nimmt und sich auf den satirischen Ton einlässt, könnte jedenfalls auf seine Kosten kommen. Hoffentlich hält der Rest der Staffel, was die ersten beiden Folgen versprechen. Seit 24.2. auf Amazon Prime Video.

Bewertung

Bewertung: 7 von 10.

(70/100)

Bild: (c) Amazon Prime Video