Die Urlaubszeit neigt sich dem Ende zu, doch es ist noch Zeit für einen letzten Ausflug ins sonnige Griechenland, das als die Kulisse für „My Big Fat Greek Wedding – Familientreffen“ herhält, den mittlerweile dritten Eintrag in der Komödienfilmreihe rund um den griechisch-amerikanischen Familienclan der Portokalos. Toula (gespielt von Drehbuchautorin und Regisseurin der Reihe, Nia Vardalos) ist zurück und befindet sich im dritten Film auf einer Familienmission, die sie in ein abgelegenes Dorf in Griechenland führt.

von Lena Wasserburger

Zwei Jahrzehnte sind vergangen seit Toula im ersten Film ihren Ian (John Corbett) geheiratet hat. Toulas und Ians Tochter Paris geht mittlerweile aufs College und nach dem Tod von Toulas Vater hat sich der gesundheitliche Zustand ihrer Mutter verschlechtert. Als eine Einladung in den ursprünglichen Heimatort ihres Vaters ins Haus flattert, machen sich Toula und ein Teil des Clans auf, erstmals die Heimat zu besuchen und ein Versprechen zu erfüllen, das Toula ihrem Vater gegeben hat, nämlich seine persönlichen Tagebücher an seine drei besten Freunde auszuhändigen, mit denen er in Griechenland aufgewachsen ist. Was folgt, ist eine Reihe an Klischees, serviert mit einer Portion Moussaka und durchwachsenem Humor.

Der erste Film der Reihe verstand es, Klischees auf sympathische Art und Weise in die Geschichte zu integrieren und wurde so zu einem Kultfilm. In Film Nummer 3 ist man hier nicht so bedacht vorgegangen – bereits die ersten fünf Minuten sind vollgestopft mit Witzen, die mit einem Satz zusammengefasst werden können: „Das hier ist eine sehr große, chaotische, griechisch-amerikanische Familie – lustig, nicht wahr?“ Punkt. Da dies allerdings einfach die Sorte Humor ist, der sich die Filmreihe von Anfang an verschrieben hat, kann man es dem dritten Teil nicht wirklich vorwerfen, dass er so weiter macht wie die anderen Film bisher auch. Auch wenn die Umsetzung recht plump wirkt.

„Plump“ sind allerdings auch die meisten Charaktere in „My Big Fat Greek Wedding 3“. Nuancen sucht man hier vergeblich. Es wirkt, als wären die meisten Charaktere nur mit von der Partie, um jeweils einen bestimmten Running Gag zu bringen. Wenn die meisten dieser Gags dann aber nicht landen, steht man vor einem Problem. Der Film hat die perfekten Voraussetzungen dafür, eine sommerlich-leichte Familienkomödie zu sein, scheitert jedoch an der Inszenierung und vor allem an den Dialogen, die so uninspiriert und hölzern wirken, dass man sich doch tatsächlich fragen muss, ob eine künstliche Intelligenz sie ausgespuckt hat oder es sich hier um Sims-Dialoge handelt. Als „hölzern“ können auch die Performances des Casts beschrieben werden, was bei solchen Dialogen vielleicht auch kein Wunder ist. Man darf an eine Komödie dieser Art vielleicht keine zu hohen Ansprüche stellen, doch flaches Schauspiel, eindimensionale Charaktere und über weite Strecken witzlose Dialoge machen es nicht leicht, über so manche Mankos einfach hinwegzusehen. Es fehlt der Charme, der den ersten Film so denkwürdig gemacht hat.

Die Storylines des dritten Films plätschern den Großteil des Films über einfach so dahin bis sie schließlich innerhalb der letzten fünf Minuten rasch ihr Ende finden und das, wie sollte man es bei diesem Titel auch anders erwarten, vor dem Hintergrund einer weiteren ausgelassenen griechischen Hochzeit.

Die zahlreichen Aufnahmen der griechischen Landschaft – weiße Sandstrände, türkisblaues Meer und Olivenhaine – vermitteln zwar das gewünschte Urlaubs- und Sommerfeeling, doch da es sich hierbei nicht um eine Reisedokumentation sondern immerhin um einen Kinofilm handelt, hat sich das Auge, so schön die Bilder auch sind, irgendwann daran sattgesehen. Nia Vardalos ist als Toula zwar eine sympathische Protagonistin und ihre Performance ausreichend überzeugend, doch als Regisseurin und Drehbuchautorin kann sie in diesem Fall leider nicht glänzen.

Fazit

Trotz Postkarten-Landschaften und dem altbekannten Kreis an Charakteren kann „My Big Fat Greek Wedding – Familientreffen“ nicht überzeugen. Wer Lust auf eine sympathische Komödie rund um die Portokalos-Familie hat, ist mit dem ersten Film nach wie vor ausreichend beraten.

Bewertung

Bewertung: 4 von 10.

35/100

Bild: Focus Features, LLC. (c)