Regie und Drehbuch: David Cronenberg, Darsteller: James Spader, Holly Hunter, Elias Koteas, Deborah Kara Unger, Rosanna Arquette, Filmlänge: 95 Minuten
David Cronenberg, der kanadische Autorenfilmer, wurde hier bereits erwähnt ( KRITIK: „The Dead Zone“ (1983) – David Cronenberg).
Mit „Crash“ schuf er 1996 einen der prägensten, kontroversesten und verstörendsten Filme der 90-er: Mit James Spader, Holly Hunter und Elias Koteas in den Hauptrollen. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen und nicht minder verstörenden Roman von J.G. Ballard..
Der Inhalt des Films: Sex und Autos, und die Frage, was die beiden miteinander verbindet; deformierte Körper, deformierte Autos, sich ineinander schiebende Körper, sich ineinander schiebende Autos – und sich in Körper schiebende Autos. „Crash“ widmet sich einer fiktiven Subkultur, die die perverse Faszination von Autounfällen eint, die sexuell aufgeladen werden. Im Zentrum steht dabei der selbsternannte „Prophet“ Vaughn (Elias Koteas), der im Ineinander-Schieben von Körpern und Autos (bei willentlich herbeigeführten Unfällen) eine „wohlwollende Psychopathologie“ erkannt haben will.
Ein Filmproduzent (Spader) wird zuerst selbst Opfer eines Autounfalls, und erhält dadurch Zugang zu dieser kranken Sekte. Die pervers-sexuelle Faszination von Sex mit Autos und von Autos deformierten Körpern ergreift auch Besitz von ihm.
„Crash“ ist eine typisch verstörende, melancholische Cronenberg-Ballade: abseitig und intellektuell fordernd. Der frühere „Body Horror“ wird hier ersetzt durch eine sexuell konnotierte Faszination von Körpern, die mit Maschinen gleichgesetzt werden. Dazu kommt ein großartiger Soundtrack.
Unterhaltsam ist der Film nicht, eher morbid-faszinierend. Man tut sich bisweilen schwer, hinzusehen – wegschauen kann man aber auch nicht. Wer also auf leichte Kino-Kost steht: Finger weg. Wer von einem Film mehr erwartet, als intellektuelle Zerstreuung, ist hier genau richtig.