Clint Eastwood sorgte vor kurzem mit seinem American Sniper für Aufsehen, der sehr kontrovers aufgenommen wurde. Diesmal ein Rückblick auf einen seiner kleineren Filme: Invictus aus dem Jahr 2009.
Der Film erzählt die Geschichte von Nelson Mandela, dem ersten schwarzen Präsidenten Südafrikas, der versucht unter anderem durch Rugby sein Land zu versöhnen. Die Idee, die Geschichte der Apartheit (bzw. dessen Überwindung) am Sport Rugby festzumachen, ist sehr gut.

Südafrika: Ein „gespaltenes Land“ – und die Vergebung beginnt mit Rugby; da schaut plötzlich der kleine schwarze Junge mit dem weißen Polizisten das Match.
Der Film enthält (unglaublich) berührende Szenen, aber auch Längen, und grafische Mängel. Die Kamera wirkt leicht verwaschen, Eastwood schien hier kein großes Augenmerkt auf die „Oberfläche“ gelegt zu haben, was sich auch mit seinem Credo „It´s all about the story“ deckt. Wenn man will kann man im Einzelkämpfer Mandela auch Eastwoods Western-Vergangenheit sehen.

Invictus ist insgesamt ein starker Film – jedoch mit ins Auge fallenden Schwächen, das Ende (unendliche Rugby-Szenen) ist eindeutig zu lang und offenbart die größte Schwäche vieler jüngerer Eastwood-Streifen: den Schnitt. Mit etwas mehr Präzision hätte Invictus durchaus ein Meisterwerk werden können.