7 vielseitige Tage, gefüllt mit 300 Kurzfilmen, sind diesen Montag gebührend mit der Preisverleihungen zu Ende gegangen. Das „VIS Vienna Shorts Festival“ für Kurzfilme aus aller Welt zu unterschiedlichsten Themen sowie Herangehensweisen fand dieses Jahr zum 15. Mal in Folge statt. Diesmal stand alles unter dem Motto „We Need To Disagree“, das vor allem 50 Jahre nach 1968 die Wichtigkeit einer politischen Auseinandersetzung auch heute noch bewusst machen soll.

Zu sehen waren alle möglichen Kurzfilme, die unterschiedlicher nicht sein konnten. Das VIS-Team hat die gezeigten Filme thematisch getrennt und gekonnt in fünf unterschiedliche Programmschienen eingeteilt, unter denen sich diesmal zum ersten Mal, passend zum Zeitgeist, auch der Wettbewerb „VR the World – Virtual Reality & 360º Film Competition“ zu finden war. Ziel dieses Wettbewerbs war es, die grundlegenden Konzepte von Bildsprache, Geschichtenerzählen, Partizipation und Voyeurismus in Frage zu stellen. Das ist auch sichtlich gelungen.

Acht Filmwelten konnten die Besucher*innen erforschen, in denen man unter anderem in „Notes on Blindness: Into Darkness“ die Erfahrung des Verlusts des Augenlichts durch dunkle, blaue Lichtwelten visualisiert bekommt oder in „Planet“ sich in einer zerstörten Welt voll von Schimmelpilzkonstellationen befindet. Gewonnen hat in dieser Kategorie allerdings Alla Kovgans (FI) Film „Devil’s Lungs“, der von einem surrealen Raum handelt, in dem sich Tänzer und Tänzerinnen zum Klang verschiedenster Musik bewegen.

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In blau-lila surreal animierten Bildwelten findet man sich in „Ugly“ von Nikita Diakur (DE), der im Rahmen von VIS gleich zwei Preise abräumen konnte: Zum einen den Preis der Jury für den besten Animationsfilm, und zum Anderen den ASIFA Austria Award als Besten Film des Wettbewerbs Animation Avantgarde. Diakur versucht hier auf humorvolle Art die Schönheit des Hässlichen zu zelebrieren. Die Figuren hängen an Fäden wie Marionetten und die Struktur wird durch Drei- und Viereckformen dominiert, die ein fabelhaftes Game-Interface bilden. Auch abseits des Festivals wird Diakur bereits als neues Talent der Animationsszene gehandelt. Auf alle Fälle ein Name, den man im Hinterkopf behalten sollte.

Nicht zu vergessen sind die „Midnight Movies“, die jährlich in die Kategorien Horror, Humor und PopPorn untereilt sind. Hier kann man Schaudern, Lachen oder Lust erfahren. Um die Stimmung zu später Stunde zusätzlich noch aufzuheitern, darf hier Schnaps natürlich auch nicht fehlen.

Alles in Allem ein Festival, bei dem man seinen Horizont erweitern kann und von dem man hoffentlich noch viele weitere Jahre einiges hören wird. Wir freuen uns schon auf die nächste Ausgabe!

von unserer neuen Autorin Elisabeth Leeb

Bilder: VIS – Vienna Shorts