Mit „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ versucht sich Regisseur Eli Roth gemeinsam mit Hauptdarsteller Jack Black an einer Aufgabe, an der schon so manch einer gescheitert ist: Einer unterhaltsamen Buchadaption für die ganze Familie. Ob ihm dieses Kunststück tatsächlich gelungen ist, erfahrt ihr hier in unserer Kritik.

Wer kann sich nicht daran erinnern, an jene Zeit, als der eigene Entdeckerdrang sich in ungeahnte Höhen schwang, als hinter jeder Ecke das nächste große Abenteuer zu lauern schien und der Vorstellung keine Grenzen gesetzt waren? Eben jene Gefühle möchte der Film seinem Zuschauer vermitteln. Denn während man der Geschichte rund um den Waisenjungen Lewis folgt, der nach einem tragischen Unfall seiner Eltern bei seinem entfremdeten Onkel wohnen soll, wird eines schnell klar: Dieser Film ist zielgruppenorientiert.

Diese Tatsache durchzieht jeden Aspekt der skurrilen Schauergeschichte; man bedenke nur den kindlichen Protagonisten, die geradlinige Handlung, die klar gezeichneten Charaktere, welche sich ohne Probleme in gut und böse unterteilen lassen, die Widrigkeiten, mit denen unser Held im Laufe der Geschichte konfrontiert wird, die Fehler, die er dabei begeht und die Lektionen, die er dabei lernt. Selbst die Gruselelemente des Films scheinen für ein jüngeres Publikum designt, auch wenn die vergebene FSK 6 Einstufung durchaus für Gesprächsstoff sorgen könnte. Auch der Humor, welcher ebenso leicht verständlich wie verdaulich ist, spricht eine deutliche Sprache.

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Am besten lässt sich dieser Abenteuer/Fantasy/Grusel-Mix wohl mit Filmen wie „Jumanji“ oder „Zathura“ vergleichen, auch wenn er an die Qualität des Erstgenannten nie wirklich heranreicht. Allerdings ist Eli Roths Inszenierung besonders lobend hervorzuheben. Während Roth, der inzwischen unter Kennern als Kultregisseur gehandelte wird, bisher eher in der slashigen Erwachsenenunterhaltung zu Hause war, beweist er hier sein besonderes Gespür für eine stimmungsvolle Bildsprache. Bereits durch kleine Licht- sowie Farbveränderungen vermittelt er dem Publikum mit spielender Leichtigkeit die tragenden Emotionen der Szenerie. Und auch bei den Schockelemente erweisen sich seine bisherigen Erfahrungen als wahrer Segen, schafft er es doch auf subtile Weise Bedrohlichkeit zu vermitteln und dies mit gekonnt platzierten Jump Scares zu verbinden. Die gelungene Schauspielerwahl rundet das Schauermärchen im Stil der fünfziger Jahre schließlich ab.

Fazit:

Alles in allem ist „Das Haus der geheimnisvollen Uhren“ ein durchaus sehenswerter Vertreter seines Genres geworden, der vor allem Kinder und Jugendliche in seinen Bann ziehen wird und dennoch genügend Unterhaltungswert bietet, um auch den Erwachsenen eine vergnügliche Zeit gemeinsam mit ihren Sprösslingen zu bescheren.

Bewertung:

7 von 10

von Mara Hollenstein

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