Der Filmproduzent und Mitbegründer des Sundance Film Festival Sterlin Van Wagenen hat sich in einem Fall des Kindesmissbrauchs schuldig bekannt. Die Staatsanwaltschaft wirft Van Wagenen das mehrfache unsittliche Berühren eines Mädchens in den Jahren 2013 und 2015 vor. Zu den Tatzeitpunkten war das Kind sieben und neun Jahre alt.

Das Schuldbekenntnis ist Teil einer Verständigung im Strafverfahren, die für Van Wagenen eine Haftstrafe zwischen sechs Jahren und lebenslänglich vorsieht. Geäußert wurde das Schuldbekenntnis relativ unerwartet bereits beim ersten Gerichtstermin. Van Wagenens Anwalt Steven Shapiro erklärte, sein Klient wolle den Fall schnellstmöglich klären, um seiner Familie weiteren Schaden zu ersparen, weswegen er auf sein Recht auf weitere Anhörungen verzichte. Das missbräuchliche Verhalten räume er ein.

Bis zu diesem Jahr war Van Wagenen als Lehrperson im Film- und Medienbereich der Universität Utah angestellt. Von der Stelle trat er Anfang des Jahres zurück, als ein Freund seines Sohnes, heute 38 Jahre alt, Van Wagenen vorwarf, ihn im Alter von 13 Jahren sexuell belästigt zu haben.

Die Eltern des Jungen hatten sich damals entschieden, keine Anklage zu erheben. Bekannt wurde der Fall durch eine heimliche Filmaufnahme, in der sich Van Wagenen für sein Verhalten entschuldigte. Die sogenannte Truth and Transparency Foundation veröffentlichte die Aufnahmen, was zu Ermittlungen gegen Van Wagenen führte.

Gemeinsam mit Robert Redford hat Van Wagenen Ende der 70er-Jahre das heute weltbekannte Sundance Film Festival gegründet. Mitglied der Organisation ist der heute 71-Jährige aber seit über 20 Jahren nicht mehr.

von Paul Kunz