Als sich die vierköpfige Familie rund um die rebellische Tochter Kinsey auf einen Familienausflug in Richtung Wohnwagensiedlung macht, ahnt Sie noch nicht, welch grausiger Empfang ihnen dort bereitet werden würde. Die Besitzer der Anlage, ihrerseits Onkel und Tante von Kinsey, sind Opfer eines brutalen Überfalls geworden, dessen Initiatoren immer noch ihr Unwesen auf dem Gelände zu treiben scheinen.

„The Strangers: Opfernacht“ (im Original “The Strangers: Prey at night”) ist ein von Brian Bertino geschriebener Horrorfilm, der laut Aussagen der Filmemacher auf wahren Begebenheiten beruht und den direkten Nachfolger des Überraschungserfolges „The Strangers“ aus dem Jahre 2008 darstellt. Der Film hat eine Lauflänge von 85 Minuten und wird ab dem 22. Juni in den Kinos zu sehen sein.

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Konnte der angesprochene Vorgänger sich seinerzeit durch seine dichte Atmosphäre und kompromisslose Ausführung einen Kultstatus erarbeiten, war nach Trailer und ersten Reaktionen relativ schnell klar, dass der zweite Teil es schwerhaben würde, dieses Level zu halten (oder es gar zu übertreffen). Kämpften damals Liv Tyler und Scott Speedman in einem beklemmenden Home-Invasion-Horrorfilm um ihr Leben, erlebt der Zuschauer nun einen Wandel hin zum actionlastigeren Slasher, der nur noch bedingt an Teil 1 zu erinnern vermag und keine Verbindung zwischen den Teilen herstellen kann – oder bewusst darauf verzichtet.

Der Aufbau einer verwinkelten Story und die Einführung der einzelnen Charaktere fallen der kurzen Laufzeit (und dem Genre per se) zum Opfer, sodass ein direkter Einstieg in die Geschehnisse in der Wohnwagensiedlung erfolgt, welcher fortan Schauplatz für das grausame Katz- und Mausspiel der drei bereits bekannten Serienmörder bleibt. Am Design der drei Maskenträger, die bereits in Teil 1 für Angst und Schrecken sorgten, wurde nichts geändert. Lediglich die Schauspieler variieren in der Fortsetzung.

Auch wenn „The Strangers: Opfernacht“ durch eine schöne visuelle Ausarbeitung und einen herrlichen 80s Soundtrack durchaus für starke, gruselige Momente sorgen kann, leidet der Film unter seinen schier unglaublichen Schwächen: Sämtliche Charaktere agieren so unfassbar unklug und in einer nicht nachvollziehbaren Art und Weise, dass sich dem erfahrenen Zuschauer die Augäpfel gen Stirnlappen neigen werden.

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Vergessene Handys, Aufspaltungen der Gruppe und weitere törichte Entscheidungen: Bei diesem Film wird nahezu jedes Horror-Klischee bedient. An manchen Stellen erscheint es beinahe so, als wäre dies Absicht. Gerade in Verbindung mit dem erzeugten Flair vergangener Zeiten wirkt der Film fast wie eine Hommage an ältere Klassiker, die ihren Fokus auch fernab jeglicher Logik fanden und durch ihr Setting zu begeistern wussten. Wenn der „man in the mask“ zu einem der Opfer ins Auto steigt, quälend langsam den richtigen Song im Radio sucht um dann letztlich zu Kim Wildes „Cambodia“ das Messer in seinem Gegenüber zu versenken, hat das trotz mangelndes Realismus durchaus Stil. Unglücklicherweise sind diese szenischen Leckerbissen aber in der Unterzahl und werden von diversen unerklärbaren Momenten jäh zerstört, sodass eine abschließende Bewertung tatsächlich schwer fällt.


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Fazit:

Angelehnt an den Titel fällt sich der Film also leider weitestgehend selber zum Opfer und verpasst die durchaus gegebenen Möglichkeiten, seine verheißungsvolle Ausgangslage gewinnbringend auszunutzen. Weil der Film aber von der Magie des ersten Teils zehrt und sich dessen auch durchaus bewusst ist, werden Fans des Filmes aus dem Jahre 2008 auch an der Fortsetzung berechtige Freude haben. Anspruchsvolle Zuschauer werden dagegen über die gehörigen Logiklöcher stolpern, die ob ihrer Größe glatt zum Versinken einladen.

Bewertung:

6 von 10 Punkten

von Cliff Brockerhoff

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Bilder © 2018 SquareOne/Universum – Constantinfilm