Wie wir letztes Jahr berichteten, war Scarlett Johansson als Hauptdarstellerin für den Film “Rub & Tug” vorgesehen, der von der transsexuellen Jean Marie Gill handeln sollte, die in den 70-ern und 80-ern als Mann einen erfolgreichen Massagesalon im Mafia-Milieu betrieb. Die Dreharbeiten sollten eigentlich diesen Februar starten, bis Johansson auf anhaltenden Druck hin aus dem Projekt ausstieg: Den Produzenten wurde vorgeworfen, dass kein Transgender-Schauspieler für die Rolle engagiert wurde, die Aktrice beugte sich dem Druck und verließ den Film.
Nun sieht es so aus, als ob das Projekt insgesamt gestorben sei. Eine neue Besetzung wurde bisher nicht gefunden, die Signale der Produzenten an Branchen-Insider sind auch eher wenig positiv.
Nachdem sich so immerhin der Wirbel um die Besetzung gelegt hat, ließ Johansson kürzlich aber mit einem deftigen Statement aufhorchen, in dem sie die political correctness in Hollywood kritisierte, die immer mehr in die Freiheit der Kunst eingreife: Als Schauspielerin sollte ihr erlaubt sein, jeden Mensch, Baum oder jedes Tier zu spielen, das sie wolle – denn das sei ihr Job, meinte ScarJo polemisch. Das gesamte Statement lautet wie folgt:
“As an actor I should be allowed to play any person, or any tree, or any animal because that is my job and the requirements of my job…I feel like it’s a trend in my business and it needs to happen for various social reasons, yet there are times it does get uncomfortable when it affects the art because I feel art should be free of restrictions. I think society would be more connected if we just allowed others to have their own feelings and not expect everyone to feel the way we do.”
Hm, konnte denn Christopher Reeve fliegen oder Marilyn Monroe Ukulele spielen? Hm, diese ständige Rücksichtnahme auf alles und jedes nimmt schon manchmal befremdliche Züge an.
Bei der Frage nach transsexuellen Darstellern/Innen müsste ich aber auch erst mal lange nachdenken, wer mir denn da so in den Sinn käme……
Eben, sehe ich genauso. V.a. da der Film jetzt wohl einfach gar nicht gemacht wird. Und da es sich bei der Protagonistin, soweit ich das verstanden habe, um eine Frau handelte, die sich aus “ökonomischen Gründen” als Mann ausgab – also keine “klassische” Transsexuelle. Wie auch immer, schade um das interessante Projekt, und bravo Social Media-Mob :-/ //ck
Ich hatte von dem ganzen Thema vor deinem Beitrag noch gar nichts mitbekommen. Vielleicht hatte ich es aber auch schon wieder vergessen, weil -gefühlt- täglich irgendeine Minderheit aufschreit. Das ist in der letzten Zeit schon wirklich ziemlich inflationär. Ich denke, ich gehöre -zumindest noch nicht – zu einer in irgendeiner in irgendeiner Weise benachteiligten Gruppe, da fällt es vielleicht nicht immer ganz leicht, sich in die endlose Anzahl von Problemfeldern hineinzudenken. Aber sorry, einiges hat da schon parodistische Züge.
Ich frage mich, wann begehren die Träger eines Mittelscheitels oder Frauen, die lieber flache Schuhe tragen, gegen ein jetzt noch unbekanntes Ungemach in ihrer „Community“ auf. Man darf gespannt sein 😊