Der Mittdreißiger Bob (Josh Duhamel) und seine 5 Freunde veranstalten jährlich die sogenannten „Buddy Games“, für die sie sich zu aberwitzigen, ekeligen und gefährlichen Wettkämpfen treffen, um ihre Männlichkeit unter Beweis zu stellen. Der Spaß hat ein jähes Ende, als Shelly (Dan Bakkedahl) bei einer Blödelei von einem Paintball getroffen wird, und zwar nicht irgendwo, sondern genau auf seinen Hoden. Die nehmen irreparablen Schaden, wodurch Shelly später seine Frau verliert, zu trinken beginnt und in einer Entzugsklinik landet.

von Christian Klosz

Nach dem folgenschweren Vorfall zerfällt auch die Buddy Games-Crew, die 6 Freunde hören und sehen 5 Jahre nichts voneinander. Bis Shellys besorgte Mutter bei Bob auftaucht und ihn bittet, die Buddy Games wieder zu aktivieren, um ihren Sohn aus dessen Agonie zu befreien. Bob telefoniert herum und schließlich finden sich die alten Kumpel auf seinem riesigem Anwesen ein, um die alten Spiele wieder aufleben zu lassen. Mit dabei ist auch Bender (Nick Swardson), den Shelly als Schützen des kastrierenden Paintballs vermutet: Bei den anstehenden Buddy Games geht es also nicht nur um Spaß, Freude und die Suche nach einem neuen Champ, sondern auch um Rache.

Wer mit seichter low brow-Comedy a la Adam Sandler, Todd Phillips (prä-Joker) oder Adam McKay (prä-Big Short) und Konsorten nichts anfangen kann, sollte dringend die Finger von „Buddy Games“ lassen. Denn beschreiben lässt sich der Film am besten als sinnbefreiter, pubertärer Spaß, der absolut keinen Anspruch erkennen lässt. Doch auch das kann unterhaltsam sein, das beweisen nicht nur die oben genannten Filmemacher immer wieder, sondern auch das Regiedebüt von Josh Duhamel.

„Buddy Games“ wirkt wie ein überdrehtes Projekt von Freunden, die nicht erwachsen werden wollen (und sich selbst spielen?), und hat so auch etwas von der Jackass-Aura: Man merkt den Beteiligten den Spaß an und der überträgt sich teilweise auch auf die Zuschauer. Kurzweilig ist das Ganze jedenfalls, höchst geschmacklos, zeitweise primitiv, aber zu keinem Zeitpunkt nervig. Mangelhaft ist hingegen das Drehbuch, in das sich der eine oder andere Logikfehler eingeschlichen hat. Nicht immer weiß man, warum etwas passiert oder gesagt wird. Und auch der Schnitt offenbart Schwächen.

buddy games

Interessant jedenfalls ist das Ende, das auch so etwas wie eine Message für die Zuschauer bereithält: Werde nie erwachsen! Während viele vergleichbare Filme ihre Protagonisten nach Chaos und Wahnsinn wieder in das geregelte, bürgerliche Leben (Beruf, Haus, Familie) zurückschwemmen oder sie zumindest durch ihre Abenteuer etwas lernen, „reifer“ werden oder sich weiterentwickeln, propagiert „Buddy Games“ die fröhliche Regression. Denn von Bob gibt es keinen Heiratsantrag an die Freundin, den sie sich seit Jahren wünscht, sondern für ihn die Rückkehr in die Arme seiner best buddies for life. Oder, wie Bob (sinngemäß) erklärt: You don’t stop playing coz you get old, you get old when you stop playing.

Fazit:

Anspruchslos und sinnbefreit, aber kurzweilig und unterhaltsam: „Buddy Games“ ist ein Fest für Freunde des schlechten Geschmacks und bietet 1.5 Stunden solides Film-Entertainment. Hirn aus, Film ab! Ab 12.8. im Kino.

Bewertung:

Bewertung: 6 von 10.

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Bilder: © Paramount Pictures Germany