Richard Dreyfuss blickt auf eine lange Karriere zurück: In “Der weiße Hai” spielte er eine der Hauptrollen (siehe Titelbild, rechts), auch seine Auftritte in “Unheimliche Begegnung der dritten Art” und “American Graffiti” waren denkwürdig. In den letzten Jahren war es ruhig um den inzwischen 75-Jährigen geworden, nun ließ er mit Aussagen im Zuge eines Interviews mit dem US-Sender PBS aufhorchen: Er kritisierte die neuen Oscar-Regeln, die ab der nächsten Verleihung 2024 relevant werden, scharf und meinte gar, diese würden ihn “zum Kotzen bringen”.
Die Academy verkündige 2020 im Zuge anhaltender Kritik bezüglich “mangelnder Diversität” (so der Vorwurf) neue Regeln, die alle Filme erfüllen müssen, um nominiert werden zu dürfen. Im Kern geht es dabei um Repräsentation von “Minderheiten(themen)”, zwei von vier Vorgaben müssen eingehalten werden. Die Regeln selbst haben auch bisher schon zu Gegenkritik geführt, da sie die künstlerische Freiheit der Filmemacher/innen beschneiden würden, hieß es.
In dem ausführlichen Interview mit PBS äußerte sich Dreyfuss wie folgt: “It’s an art. No one should be telling me as an artist that I have to give in to the latest, most current idea of what morality is. What are we risking? Are we really risking hurting people’s feelings? You can’t legislate that, You have to let life be life. I’m sorry, I don’t think there is a minority or majority in the country that has to be catered to like that.” („Es ist eine Kunst. Niemand sollte mir als Künstler sagen, dass ich mich der neuesten und aktuellsten Vorstellung dessen beugen muss, was Moral ist. Was riskieren wir? Riskieren wir wirklich, die Gefühle anderer zu verletzen? Das kann man nicht gesetzlich festlegen, man muss das Leben Leben sein lassen. Es tut mir leid, ich glaube nicht, dass es eine Minderheit oder Mehrheit im Land gibt, auf die so Rücksicht genommen werden muss.“)
Zu der allgemeinen Thematik einer diverseren Rollenbesetzung meinte der Schauspieler: “Are we crazy? This is so patronizing. It’s so thoughtless and treating people like children.” („Sind wir verrückt? Das ist so herablassend. Es ist so gedankenlos und behandelt Menschen wie Kinder.“)
Als Begründung für seine Bedenken führte Dreyfuss auch allgemein Überlegungen zum aktuellen Zustand der US-Gesellschaft aus: “I think we’re cowards. Republicans send their children schools hoping and praying that their children will come back Republicans and Democrats send their children to school urgently praying that their children come back Democrats. The idea that a parent would walk into a public school and say, ‘I don’t want my children exposed to opposing views.’ That’s wrong.” („Ich denke, wir sind Feiglinge. Republikaner schicken ihre Kinder zur Schule und hoffen und beten, dass ihre Kinder als Republikaner zurückkommen und Demokraten schicken ihre Kinder zur Schule und beten, dass ihre Kinder als Demokraten zurückkommen…die Vorstellung, dass Eltern eine öffentliche Schule betreten und sagen: „Ich möchte nicht, dass meine Kinder mit gegensätzlichen Ansichten konfrontiert werden.“ Das ist falsch.“) (ck)
Bildquelle: imgbin – aus “Der weiße Hai”
Diversität ist ja ok aber bitte nicht um jeden Preis.
Da muss man auch mal Fünfe gerade sein lassen. Eine schwarze Arielle ohne rote Haare zerstört gerade Millionen Mädchenträume… nur so nebenbei bemerkt.
Dieses Durchdrücken von Diversitäts – Muss – Regeln schadet doch den “Minderheiten” letztendlich mehr. als es ihnen nutzt. Da wette ich drauf.