Der Filmemacher Günter Schwaiger porträtiert mit „Wer hat Angst vor Braunau?“ die von vielen ungeliebte Stadt in Österreich, den Geburtsort Adolf Hitlers, ihre stigmatisierten Bewohner/innen und ihren Umgang mit der Vergangenheit. Zwangsläufig muss sich Schwaiger auch mit der eigenen Familiengeschichte auseinandersetzen. Er dokumentiert die umstrittenen Entscheidungen für die Nachnutzung des Geburtshauses und macht dabei eine äußerst verstörende Entdeckung.

Am 29.08. um 20 Uhr wird der Film als Vorpremiere vor Hitlers Geburtshaus gezeigt. Der reguläre Kinostart ist der 1. September 2023. 

Warum wurde in Österreich noch nie ein Film über Hitlers Geburtsort und das polarisierende Geburtshaus gedreht? Diese Frage stellte sich der Regisseur Günter Schwaiger, als er 2018 mit der Arbeit an diesem Film begann. Kurz zuvor war das Haus von der Republik Österreich enteignet worden.

Fünf Jahre lang begleitet der Regisseur die spannenden Entwicklungen rund um die Nachnutzung und architektonische Veränderung von Hitlers Geburtshaus mit einem ganz persönlichen Blick. Er hinterfragt die Klischees der „braunen Stadt“, ihren Status als „Geburtsort des Bösen“, und wie die Bewohner/innen selbst mit diesem Stigma umgehen. Schnell wird klar, die Schuld kann in Österreich nie nur im Außen gesucht werden und die Konfrontation mit der eigenen Familiengeschichte ist unausweichlich. Schwaiger zeichnet die Debatte und unterschiedlichen Ideen um eine Nachnutzung des Hauses nach.

Günther Schwaiger machte 2005 sein Kinodebüt mit dem Dokumentarfilm „Der Mord von Santa Cruz“. Sein Film „Hafners Paradies“ – über einen ehemaligen SS-Offizier – löste 2007 großes internationales Aufsehen aus. 2019 folgte mit „Der Taucher“ sein Spielfilmdebüt. (Agentur/red)